Seit geraumer Zeit ist es ja en vogue, den Berufsstand der Banker komplett zu diffamieren oder, um es auf neudeutsch zu formulieren: zu "bashen" (Achtung, das wird nicht der letzte Anglizisimus gewesen sein in diesem Text).
Wenn es aber um ganze Volkswirtschaften und nicht nur ein paar, sondern ein paar mehr Milliarden und Nullen vor dem Komma geht, wird da nicht mehr so genau differenziert...eine kurze Revue der Bilder und Assoziationen, die gegenwärtig öffentlich über viele Kanäle kursieren: Erst einmal sind alle Banker böse. Böse und gemein. Und asozial sowieso. Ganz klar. Banker verspekulieren und verzocken nicht nur unser Geld, sondern sind auch Finanz-Terroristen, die unsere westliche Zivilisation mit ihren üblen "Kampfmitteln" bedrohen und attackieren. Eine echte Konkurrenz zu Osama&Co also. Diese Einschätzungen stammen unter anderem von der Linken (Lötsch/ Wagenknecht) und aus dem Kabarett (Georg Schramm).
Damit es nicht langweilig wird, möchte ich an dieser Stelle zwei weitere Vorschläge machen: Wie wäre es denn mal zur Abwechslung, Banker nicht immer nur als moralisch verdorbene Gangster zu betrachten, denen Nichts außer ihrer Gier heilig ist? In diesem Zusammenhang würde es sich doch geradezu anbieten, sie gleich als Vampire zu deklarieren: Gestalten der Nacht, die uns armen, unschuldigen Bürgern und Ländern das Blut (Cash) aus den Adern (Währung/ Depot) saugen. Lechzt der Banker nicht nach dem Profit wie der sinistre Graf nach einem Gläschen oder einem Fläschen frisch gezapftes Sanguis? Der Banker als ein echter Finsterling, der weniger Mensch, sondern ein richtiges, leibhaftiges Ungeheuer ist.
Das Bild gefällt mir. Vampire sind ja mächtige Wesen. Deutlich mächtiger zumindest als in feuchten Höhlen lebendende Islamisten. Wobei es da ja schon wieder Parallen gibt: Vampire scheuen wie Terroristen in Afghanistan (zumeist) das Tageslicht. Ja, daran kommt man nicht vorbei, am zentralen Grundmotiv der Dunkelheit...
Wie wäre es denn, um einen weiteren Vorschlag zu unterbreiten, sich den Banker an sich gleich als Dämon vorzustellen? Natürlich nicht als einen guten Griechischen (siehe Wikipedia und Antike), schon eher als Christlichen, als einen "gefallenen Engel", der vom rechten Weg abgekommen ist? Ackermann als einer der Fürsten der Finsternis? Das hat was. Das ist konsequent. Und filmreif. Das ist das Vampir-Terrorthema zwar auch, aber es gibt aktuell ja schon die "Vampire Diarrhös". Da ist der Markt wohl bis auf Weiteres gesättigt. Und Hollywood könnte dann endlich auch den längst überfälligen dritten Teil der "Ghostbusters" drehen. Bill Murray als Anführer der mittlerweile altersweisen Geisterjäger versus Mickey Rourke als Ober-Dämon (Chef einer großen Investmentbank). Warum nicht. Bei Rourke müsste die Maske auch keine Extraschichten fahren. Und eine Szene wie das große Finale auf dem Penthouse eines Skyscrapers in Los Angeles (man beachte die plumpe Anspielung im Kontext), in der sich die beiden Heroes gegenüberstehen, will man sich ja nun wirklich nicht entgehen lassen. Umso weniger, wenn es dazu Dialoge in der Art gibt- Murray: "Es ist vorbei, Akerman, Du hast deinen letzten Credit Default Swap ausgeschissen!", Rourke: "Ha, ihr kriegt mich nie, ihr Idioten! Ihr habt wohl meinen Hedgefonds in Peking vergessen, Ha ha ha!". Und dann die Protonenstrahler effektreich für ein Happy End und eine bankerfreie Welt sorgen...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen