Wie unsere Gesellschaft funktioniert, ist ein Phänomen. Ein einzelner Mensch kann das wohl kaum begreifen. Ich zumindest bestimmt nicht. Viel zu komplex.
Was aber ein fast noch größeres Phänomen ist: dass unsere Gesellschaft irgendwie "funktioniert"...paradox genug.
Es ist aber schon klar, dass alles Grübeln beim besten Willen nicht weiterhilft. Es ist für den eigenen Seelenfrieden wohl wirklich besser, sich da nicht allzu reinzusteigern. Besser Abwehrmechanismen entwickeln: Ignoranz ist eine effektive Möglichkeit, das von sich fernzuhalten, was ist und passiert. National und international. In unserer Medienwelt ist es aber auch nicht ganz einfach, die unglaubliche Nachrichtenflut, und seien es nur die obligatorischen Info-Häppchen, komplett auszublenden. Und auch wenn das gelänge, so blieben dennoch die eigenen Augen und Ohren als Aufnahmeinstrumente.
Eine andere Möglichkeit damit umzugehen ist Ironie, die manchmal ins Sarkastische hinübergleitet. So geht es mir zumindest. Ich gestehe.
Mann kann auch schreiben, um sich etwas Klarheit zu verschaffen. Ich gestehe ein weiteres Mal. Wenn man nun versucht, Beides zu verbinden und Ironie ins Schreiben einfließen lässt, dann ist auch klar, dass man sich damit auf einen schmalen Grat begibt. Manche Zeitphänomene, Personen, Gruppen und Institutionen hätten zwar nicht nur Das "verdient", aber immerhin, auch wenn der Spagat nicht immer klappt. Es gibt Schlimmeres als Humor...
Manchmal helfen aber alle Abwehrmechanismen nicht, umso mehr, wenn der alltägliche Wahnsinn wieder und direkt vor der Haustür und nicht am anderen Ende der Welt zuschlägt:
So am vergangenen Samstag in München Hasenbergl geschehen- siehe hierzu ein Bericht auf "Süddeutsche.de".
Und nur zwei Tage später und ein paar Meter weiter in Milbertshofen: siehe Spiegel Online.
Nur ein kleiner Auszug der (Münchner) Realität. Ob vereinzelte Inititiativen wie die "Lichterkette" (zur Homepage), so gut sie auch gemeint sind, daran etwas Grundlegendes ändern können, wenn sich sonst Nichts ändert?
Wenn die Gesellschaft weiterhin so "funktioniert", wie sie das nun einmal tut und die Bevölkerung (ich selbst will mich da gar nicht ausklammern) es doch akzeptiert, dass z.B. Banken und Wirtschaftsunternehmen wohl "systemrelevant" sind, Menschen und Menschlichkeit aber eben nicht, auch wenn das immer wieder die gleichen Folgen hat, die sich doch (häufig) aus Zukunfts-Angst, Orientierungs- und Perspektivenlosigkeit ergeben? Und wer hat das eigentlich "demokratisch" legitimiert?
Vielleicht sollte ich mich da aber auch nicht allzu sehr reinsteigern...
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