Mittwoch, 6. Oktober 2010

Schulden...

Schulden zu haben ist nicht schön. Schulden zu haben ist aber gar nicht so ungewöhnlich. Ein Plasma-TV. Ein neuer Wagen. Black Jack und/ oder Nutten. Ein Haus im Grünen oder eine kleine Jacht im Blauen. Schon sind ein paar (Hundert) Tausend Euro (mehr) weg. Geld, das man eben oft nicht hat und sich daher ganz einfach leiht. Es gibt ja Easy-Credit&Co. Früher oder später dann aber die Erkenntnis: Ich stecke in einer Falle. Als arbeitsloser Arbeisloser ohne Schwarzmarkt-Rotlicht-Connections kann ich mir das alles ja gar nicht leisten. Die Zinsen fressen mich auf.
Was nun? Sich ins Ausland (z.B. nach Kamtschatka) absetzen ist eine Möglichkeit. Wer sein Dasein aber nicht als Einsiedler in einem Vierten-Welt-Land verbringen, sondern weiterhin zumindest mit fließend Wasser und Strom leben möchte, der kann auch gleich hier bleiben. Und zum Beispiel bei RTL anrufen und Peter Zwegat um Hilfe bitten. Der kommt dann auch vielleicht gleich (also ca. ein halbes Jahr und das ein oder andere Casting später) mit einem Kamera-Team inklusive Redakteur für ein paar Tage, um einem auf die Beine zu helfen bzw. immerhin einen Film zu drehen, der Quote bringt. Aber nur dann, wenn man vor laufender Kamera gerne mal weint/schreit/flucht/Scheiße redet oder einfach nur ziemlich viel "Glück" hat...
das könnte Jérôme Kerviel jedenfalls haben oder zumindest gebrauchen. Gestern wurde der französische Ex-Börsenspekulant dazu verurteilt, seiner Bank 4,5 Milliarden Euro zurückzuzahlen  (warum siehe hier). Gut, diese Summe ist jetzt ein bisschen höher als der übliche Schuldenberg, der viele Menschen in den Ruin treibt und überfordert, psychisch und ganz reel. Für dieses Geld kann man schon mal das ein oder andere Jubiläums-Oktoberfest gratis veranstalten- all inklusive, insbesondere inklusive "Brot&Spiele", also Karussell, Hendl, Freibier und "ein Prosit der Gemütlichkeit"...
auch wenn der Vergleich hinkt: Kerviel, den nicht nur 77% der Franzosen (laut Wikipedia) als Opfer sehen, wird eine/ die Rechnung bezahlen müssen. Sicher, in der Berufung können seine Anwälte bestimmt noch ein paar (Hundert) Millionen Rabatt rausschlagen. Aber sind wir doch mal ehrlich. Bei einem monatlichen Einkommen von 2300 Euro brutto, soviel verdient Kerviel angeblich aktuell als "Informatikberater" (ha ha), müsste man schon über Hunderttausend Jahre malochen, um die Schuld(en) zu begleichen. Schichtzuschläge und Überstunden hin oder her.
Das will doch Niemand ernsthaft wollen, abgesehen vom ach so unschuldigen (ich muss gleich kotzen) Arbeitgeber, der von seinem teuflischen Angestellten aufs Allerübelste betrogen wurde- in diesem Falle die "Société Générale". Daher mein Rat an Kerviel: Einfach Job kündigen. Beine still halten. Privatinsolvenz einleiten. Die nächsten Jahre ein bisschen langsam tun mit Black Jack und Nutten. Schwarz arbeiten. Sich dabei nicht erwischen lassen. Und/ oder Peter Zwegats französischen Kollegen um Hilfe bitten. Danach ein Buch schreiben und/ oder (Hollywood) die Geschichte verfilmen lassen. Nick Leeson hat´s doch vorgemacht.
Kopf hoch, wird schon wieder. 

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen