Donnerstag, 14. April 2011

(Viele) Kalorien machen dumm?!

Erst einmal muss ich mich an dieser Stelle bei meinen treuen 12 (!!!) Lesern entschuldigen, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe. Aber mir kam leider Etwas dazwischen. Ich ging nur kurz zum Zigarettenholen um die Ecke. Dann wurde mir auch schon von hinten ein Sack über den Kopf gezogen und...na ja, das ist eben eine andere (erlogene) Geschichte. Heute kann ich aber wieder (aufrecht) gehen und feste Nahrung zu mir nehmen. Wo wir auch schon fast beim konkreten Grund meines "Comebacks" wären: Der Leitartikel des von mir eigentlich hoch verehrten SPIEGEL aus KW13: hier geht´s zum Artikel...




Ja, sicherlich: Der Zeitpunkt der Erscheinung macht ja insofern Sinn, da er ja mitten in die Fastenzeit fällt. Wenn man aber berücksichtigt, dass Ende März andere Themen ebenfalls durchaus berichtenswert hätten sein können (Krise Japan, Nordafrika, Euro, FC Bayern München, etc.), dann sind wohl Zweifel an der Notwendigkeit der Erscheinung eines solchen Themas zu besagtem Zeitpunkt in Form eines Leitartikels  angebracht. Die seriösen (Satire-)Medien (Die Heute-Show, Harald Schmidt, Kalle an der Pommes-Bude) haben aber aus diesem Grunde ja bereits zur Genüge Kritik geübt. Sie waren sich alle einig: Japan strahlt, Afrika brennt, Guttenberg, die FDP und der FCB stüzen ab, und der SPIEGEL meint, er müsse sich zur Abwechslung mal aufs "Wesentliche" konzentrieren: abnehmen und fasten. Das geht doch nicht! "Mutig" war´s wohl allemal...
Auch ein Blick auf die Chronologie der Leit-Themen ist in diesem Zusammenhang beachtlich:  KW 11 Das Ende des Atomzeitalters, KW 12 FUKUSHIMA, KW 14 Die Kernfrage. Dazwischen Heilfasten...
Es sei.
Der Grund aber, warum ich mich echauffieren möchte, ist allerdings ein anderer:
Auf Seite 118 habe ich bei der Lektüre ERSCHRECKENDES erfahren. Da steht doch glatt „Kalorienrestriktion...verringert das Risiko für Diabetes, Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Hirnschwund.“  Da wäre mir doch auf dem Sofa liegend beinahe ein Stückchen meines spätabendlichen Dessert-Schnitzels aus dem Mund gefallen. Was mir den zarten Genuss noch weiter vergällte: Diese Feststellung hat nicht irgendwer, das haben bereits 2009 honorige Wissenschaftler im Fachblatt „Science" erläutert. 
Beachtlich.
Das schlechte Ernährung nicht gut sein kann, weiß ja mittlerweile prinzipiell Jeder. Darüber wird ja nun mindestens seit Jahrzehnten und dem Aufkommen des Wirtschafts- und Butterwunders berichtet. Das schlechte Ernährung und ein Übermaß an Kalorien idealerweise in Kombination mit Bewegungsmangel Diabetes und/ oder Plauze sowie nicht unbedingt Kondition und Konstitution eines Leistungssportlers zur Folge haben könnte (natürlich nur bei den Anderen, nicht bei einem Selbst)- geschenkt.
Wer viel frisst und ungern seinen Sessel, seine Couch oder sein Bett verlässt, der braucht sich nicht erst seit gestern zu wundern, wenn der Spiegel (nein, nicht die Redaktion) eines Tages ein fettes Schwein (im übertragenen Sinne) präsentiert, dem schon der Schweiß in Strömen den fleischigen und massigen Körperflächen herabrinnt, wenn er/ es nur daran denkt, zwei Treppenstufen zu erklimmen- ist doch klar.
Krebs? Ein eigenes, zentrales Kapitel in einer "modernen" Gesellschaft...
Was mich persönlich aber schon etwas schockiert hat: Wer weniger futtert, dem schwindet sein Hirn weniger dahin bzw. der hat ein geringeres Risiko zu verdummen? Alleine der Begriff "Hirnschwund" tut meiner Murmel ja schon weh...
Und was bedeutet diese folgenreiche Entdeckung in all ihren politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Konsequenzen, die man ja nur erahnen kann?
Bekommen dünne Leute (BMI unbedingt beachten und regelmäßig kontrollieren!!!) ab sofort den Vermerk "klug" in ihrem Ausweis, analog dazu die Dicken "blöd wie Scheiße"?
Wird das Körper-Gewicht zu einem (auch bei Männern) harten Einstellungskriterium?
Werden die Fetten nun auch zu recht (noch mehr) gemobbt, gehänselt und ausgegrenzt?
Was wird aus Sigmar Gabriel, Joschka/ Ottfried Fischer&Co. und den ganzen fetten Schweinen?
Soll das heißen, die bulemischen Topmodels und ihre Kolleginnen aus dem Amateurberecih sind im Kopf doch ganz helle?
Und: Wer mit Pizza&Burger aufwächst, der hat also grundsätzlich gar keine Chance auf einen vernünftigen Schulabschluss, da sich bis dahin sein Hirn sowieso längst verabschiedet hat?
Dann doch etwas skeptisch, aber Danke lieber SPIEGEL für unterhaltsamen Hirnschwund...

Mittwoch, 6. Oktober 2010

Schulden...

Schulden zu haben ist nicht schön. Schulden zu haben ist aber gar nicht so ungewöhnlich. Ein Plasma-TV. Ein neuer Wagen. Black Jack und/ oder Nutten. Ein Haus im Grünen oder eine kleine Jacht im Blauen. Schon sind ein paar (Hundert) Tausend Euro (mehr) weg. Geld, das man eben oft nicht hat und sich daher ganz einfach leiht. Es gibt ja Easy-Credit&Co. Früher oder später dann aber die Erkenntnis: Ich stecke in einer Falle. Als arbeitsloser Arbeisloser ohne Schwarzmarkt-Rotlicht-Connections kann ich mir das alles ja gar nicht leisten. Die Zinsen fressen mich auf.
Was nun? Sich ins Ausland (z.B. nach Kamtschatka) absetzen ist eine Möglichkeit. Wer sein Dasein aber nicht als Einsiedler in einem Vierten-Welt-Land verbringen, sondern weiterhin zumindest mit fließend Wasser und Strom leben möchte, der kann auch gleich hier bleiben. Und zum Beispiel bei RTL anrufen und Peter Zwegat um Hilfe bitten. Der kommt dann auch vielleicht gleich (also ca. ein halbes Jahr und das ein oder andere Casting später) mit einem Kamera-Team inklusive Redakteur für ein paar Tage, um einem auf die Beine zu helfen bzw. immerhin einen Film zu drehen, der Quote bringt. Aber nur dann, wenn man vor laufender Kamera gerne mal weint/schreit/flucht/Scheiße redet oder einfach nur ziemlich viel "Glück" hat...
das könnte Jérôme Kerviel jedenfalls haben oder zumindest gebrauchen. Gestern wurde der französische Ex-Börsenspekulant dazu verurteilt, seiner Bank 4,5 Milliarden Euro zurückzuzahlen  (warum siehe hier). Gut, diese Summe ist jetzt ein bisschen höher als der übliche Schuldenberg, der viele Menschen in den Ruin treibt und überfordert, psychisch und ganz reel. Für dieses Geld kann man schon mal das ein oder andere Jubiläums-Oktoberfest gratis veranstalten- all inklusive, insbesondere inklusive "Brot&Spiele", also Karussell, Hendl, Freibier und "ein Prosit der Gemütlichkeit"...
auch wenn der Vergleich hinkt: Kerviel, den nicht nur 77% der Franzosen (laut Wikipedia) als Opfer sehen, wird eine/ die Rechnung bezahlen müssen. Sicher, in der Berufung können seine Anwälte bestimmt noch ein paar (Hundert) Millionen Rabatt rausschlagen. Aber sind wir doch mal ehrlich. Bei einem monatlichen Einkommen von 2300 Euro brutto, soviel verdient Kerviel angeblich aktuell als "Informatikberater" (ha ha), müsste man schon über Hunderttausend Jahre malochen, um die Schuld(en) zu begleichen. Schichtzuschläge und Überstunden hin oder her.
Das will doch Niemand ernsthaft wollen, abgesehen vom ach so unschuldigen (ich muss gleich kotzen) Arbeitgeber, der von seinem teuflischen Angestellten aufs Allerübelste betrogen wurde- in diesem Falle die "Société Générale". Daher mein Rat an Kerviel: Einfach Job kündigen. Beine still halten. Privatinsolvenz einleiten. Die nächsten Jahre ein bisschen langsam tun mit Black Jack und Nutten. Schwarz arbeiten. Sich dabei nicht erwischen lassen. Und/ oder Peter Zwegats französischen Kollegen um Hilfe bitten. Danach ein Buch schreiben und/ oder (Hollywood) die Geschichte verfilmen lassen. Nick Leeson hat´s doch vorgemacht.
Kopf hoch, wird schon wieder. 

 

Donnerstag, 9. September 2010

Schmieren-Komödie

Öl.
Wo kommt es her? Wo will es hin? Und, wo ist es jetzt?
Ich weiß ich weiß. Alles Phrasen. Zu wenige Details (siehe hier).
Daher zurück zu den groben Fakten: das meiste schwarze Gold lagert bei den Scheichs. Überraschung. Laut SZ (29.07.10) so an die 63 Milliarden Tonnen. Zum Vergleich dazu: In Nordamerika sind´s nicht mal sechs...
Was sich die Welt aber die letzte Zeit fragt: Wohin sind eigentlich die Millionen Liter Öl im Golf von Mexiko verschwunden? Wohin das ein oder andere Kaltgetränk verschwindet, ist ja klar. Aber die 20fache Exxon-Valdez-Menge? Da es in den vergangenen Wochen verdächtig ruhig zuging im für gewöhnlich stets rauschenden (Online-)Medienblätterwald, könnte man glatt meinen, es hätte sich einfach in Luft aufgelöst...hmmm...
Daher eine Überlegung: So ganz weit unten im Meer, im Dunklen, wo so gar nichts los ist, das ist ja wohl nicht der Bringer. Da hat´s doch Nichts. Das ist doch kein Leben! Kein TV, kein Günther Jauch, kein Pizza-Service, nicht mal Internet. Da hält man´s doch nicht aus auf die Dauer, vor allem als millionenschweres Ding- fragen Sie doch mal die Paris H.!
Vielleicht hat sich das Öl deshalb einfach verpisst.
Aber nur wohin? Immer wieder diese Frage...ein Ansatz: Warum nicht mal Urlaub machen von der Tiefsee-Tristesse? Warum die Seele nicht mal in der Karibik baumeln lassen und in der Hängematte Cocktail schlürfen? Wenn schon so ein heißer Toni-Banderas-Latino das Getränk mixt. Das ist doch mal eine Perspektive.
Oder, könnte ja sein, dass man sich denkt: so heiße Temperaturen sind ja auch Nichts für mich. Da verbrennt man sich ja noch, am End´. In den Alpen kann man ja auch seinen Spaß haben. Einfach die Skier oder das Snowboard angeschnallt, und ab geht die wilde Fahrt. Und gegen Après Ski gibt´s ja auch Nichts einzuwenden...
Liebe Leser, natürlich gibt´s da Nichts einzuwenden.
Nur Folgendes: Das ist ja wohl totaler Mummpitz und grober Unfug. Jawohl, hier spricht endlich die Stimme der Vernunft, die dem ganzen Schwachsinn an dieser Stelle Einhalt gebieten muss. Öl, das Urlaub macht. Also bitte. Wie lächerlich ist das denn???
Das musste jetzt schon mal gesagt werden. Nun muss ich aber schon wieder weiter, Sie wissen ja, Zeit ist Öl, ähm, natürlich Geld. Ich gebe daher ab an meinen Presse-Sprecher, der Ihnen alle weiteren relevanten Informationen zu dem Thema geben wird:
Meine Damen und Herren, [bedeutungsschwangeres Hüsteln],
die Frage, wo denn nun die zugegebenermaßen enorme Menge an vor dem mexikanischen Golf in der Tiefsee frei herumschwimmenden, ich möchte bewusst nicht sagen herumlungernden Öls abgeblieben ist, sollte nun hinreichend beantwortet worden sein: siehe hier, Spiegel-Online.
Falls Sie sich nun als kritischer Zeitgenosse völlig zurecht fragen: "Kann das denn sein? Ist die Quelle (ha ha) des Berichts denn auch sicher?", so möchte ich Sie an dieser Stelle gerne beruhigen und darauf verweisen, dass es sich bei der Quelle um einen ganzen, halbseitigen Bericht des Fachmagazins "Science" handelt (siehe hier), welches an sich ja schon prinzipiell nicht zu hinterfragen ist. Sehen Sie! Bitte ersparen Sie sich und mir deshalb die peinvolle Mühe weiterer Recherchen. Seien Sie einfach versichert, dass die präsentierten Ergebnisse wissenschaftlich absolut fundiert und in keinster Weise durch die industrielle Lobby korrumpiert sind. Immerhin verbürgt sich dafür nicht zuletzt das "US Department of Energy" mit seinem guten Namen. Sehen Sie.
Übrigens, und falls Sie sich das auch gefragt haben sollten, die possierlichen kleinen Mikroben-Racker mit dem Heißhunger aufs Öl heißen im Fachjargon "Meeresschnee" (siehe hier). Da wird Einem doch so richtig warm ums Herz, ich weiß. Danke.
Und richtig: legitime Bedenken, wonach ein Öko-System grundsätzlich sehr fragil und die explosionsartige Vermehrung eines Organismus (und sei es nur eine Mikrobe, sind wir doch einmal ehrlich) durchaus gewaltige Auswirkungen haben kann, möchte ich zerstreuen. Schauen Sie sich doch nur noch einmal an, wie ulkig diese kleinen süßen Mikroben auf den ersten Blick, auf den Zweiten aber erschreckend gefräßig aussehen:



Sehen Sie! Na also.
Ich möchte zum Schluss aber noch darauf hinweisen, dass es zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht unbedingt angebracht wäre, die Öffentlichkeit darüber zu informieren, dass man sämtliche Altöl-Reserven in den nächstbesten Gulli, See oder Ozean schütten könnte. Auch wenn Sie mir uneingeschränkt Glauben schenken dürfen, dass Wissenschaftler des "US Department of Energy" gegenwärtig fieberhaft an dieser attraktiven Recycling-Methode forschen und sich mit der kniffligen Thematik beschäftigen: Wann ist tief tief genug? Die Antwort ist nahe! Glauben Sie mir. Bis es allerdings soweit ist- es kann sich nur um eine kurze Zeit handeln- lassen wir jetzt erst einmal den Meeresschnee sein wunderbares Werk vollrichten und sorgenlos wie bisher weitermachen.
Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit und wünsche Ihnen noch einen sauberen Tag.

Donnerstag, 5. August 2010

Warum die Saison endlich losgehen muss...

Der Sommer quält sich dahin, nachdem uns noch im Juli das Hitze-Hoch Karl, Paul oder Tina fest in seinem schwitzigen Griff hatte, Politik und Wirtschaft machen wie immer das was sie wollen. Pakistan schwimmt, Russland brennt und BP blutet (zu Recht). Nicht schön und nicht gut. Denn der Golf ist schon vollgetankt. Klingt plump, ist aber so.
Und überhaupt: Da fehlt doch was. Etwas mit Sinn und ohne Öl. Genau. Die Bundesliga. Und noch immer über zwei Wochen, bis es endlich losgeht. Das darf doch nicht wahr sein!!! Ist es aber. Um die Wartezeit zumindest um ein paar Minütchen zu verkürzen, hier ein paar Gründe, warum König Fußball endlich wieder sein Zepter schwingen soll, nein, MUSS:
Also, die Buli muss schnellstens wieder starten,
weil...

1.
Die WM nun schon viel zu lange vergangen ist.
Ja, lang' ist es her, die WM in, na, wo war sie nochmal gleich, ach ja, irgendwo in Amerika. Oder war es Afrika??? Wo auch immer. Nur noch schemenhaft kann ich mich erinnern, an schlechte Spiele und Entscheidungen. Und an diese vermaledeiten Stadion-Wespen. Ich rede nicht von den Bienen, die "ham scho passt", wie der Bayer zu sagen pflegt.

2.
ich nicht in der Medien-Länge und -Breite wissen will, warum es Loddar wieder einmal schlecht geht und es mich grundsätzlich nicht interessiert, wann wo und wie Spielerfrauen fremd gehen oder segeln- auch wenn der "Capitano" der böse Bube sein sollte. Und warum kenne ich überhaupt diese Geschichten, verdammt???

3.
ich dagegen sehr wohl wissen will, ob der Club mal wieder absteigt und/ oder DFB-Pokalsieger wird.

4.
die Spieler ja wohl auch unter der Saison heiraten können. Aber vielleicht ja das nächste Mal Philipp, gell! Traum-Männer hat´s ja genug in der Liga...

5.
Hollywood auch nicht die Lösung ist, Inception ausgenommen.

6.
Spiele wie der VFB gegen Molde FK (Wer? Woher? Aus Norwegen? Gibt´s da auch eine Profi-Liga?) nicht eben der Burner sind.

7.
bei der Schwimm-EM definitv Rasen und Ball fehlen. Und obwohl es die ja bei der Leichtathletik-EM sogar stellenweise gab, muss man ganz klar feststellen: Die Bälle waren zu klein und Tore nicht vorhanden.

8.
die Wirtschaft trotz Mega-Konjunkturhoch (+1,2 oder 1,3 Prozent?) weiter gestärkt werden muss, insbesondere die Bier-, Würstchen- und Kneipenwirtschaft.

9.
man im Stadion immerhin noch rauchen darf, ohne gesteinigt oder von der Gesta...nein, ich meinte natürlich Kripo abgeholt zu werden.

10.
dann doch lieber 2.Liga als U-20-WM der Frauchen. Sorry.

11.
die Wochen-Enden ohne Buli eben doch irgendwie sinnlos erscheinen...immer nur BP und Love-Parade sind ja auf Dauer doch deprimierend. Wie bitte? Man kann auch mal einen netten Ausflug ins Grüne machen, am besten mit den Kindern? Also bitte...

Fazit:
Buli, es geht einfach nicht ohne Dir. Ohne Dich ist das Leben öd´. Ich will, ich kann nicht...ohne Dich, ähm, überleben ja, aber leben?
Ach, bevor ich weiter herumstammele, lasse ich lieber die Profis mir aus dem Herz sprechen:
http://www.youtube.com/watch?v=S9aNIhxIz10

Freitag, 23. Juli 2010

Tiefpunkt

Die letzten Wochen waren aufregend. BP und WM. Köhler ("ich bin dann mal weg") und Wulff ("lieber reden als regieren"). Hitze und Gewitter...immerhin ist aber die WM samt After-Blues jetzt vorbei. Was ist mit Rück-Blick auf Südafrika hängengeblieben? Eine klug scheißende bzw. fressende und leider jederzeit richtig im Aquarium-Wasser liegende bzw. schwebende Krake. Wenige spielerische Highlights, dafür mehr versagende Werbeträger eines großen "Sportartikelherstellers" (Nike; Özil ausgenommen), krasse Fehlentscheidungen der Schiris (Sorry England) und kuriose Szenen, u.a. des uruguayanischen (wie auch immer) Stümers Suarez mit Glanzparade in der Partie gegen Ghana und des daraufhin verschossenen Elfmeters in der 120. Minute. Oder zwei verschossene Elfmeter innerhalb von zwei Minuten im Spiel Spanien gegen Paraguay. Und wenn schon keine afrikanische, so doch, und völlig überraschend, eine aufstrebende europäische Fußball-Nation (Deutschland). Soviel zum Spocht. Am Rande vielleicht eine wie immer mehr als weniger geheuchelte Berichterstattung über "Land und Leute". Models, die Sendezeit damit vergeuden dürfen, in totschicken Fummeln auf Sektempfängen und Jachten herumzustöckeln. Ein deutscher Fußball-Profi (Hitzelsperger), der sich als "Wohltäter" präsentiert und gleich mehrere Stunden lang vor der ARD-Kamera für die Schwachen einsetzt, um nicht etwa wie die Politiker (Wulff, Merkel&Co.) sein Image aufzupolieren. Nein. Natürlich nicht. Niemals...und selbstverständlich die Fifa, die, wenn schon nicht das Land, richtig Geld mit dem Turnier gemacht hat...soviel zur WM ganz grob im Großen und Ganzen.
Zurück aber ins Heute. Wie sieht´s da aus? Klar, die MEGA-ULTRA-Katastrophe am amerikanischen Golf würde sich nach wie vor anbieten, um sich aufzuregen. Da diese Tragödie aber noch lange nicht ihren Höhepunkt erreicht hat und jeglicher Einordnung und Beschreibung nur spottet, lasse ich es an dieser Stelle bleiben. Auch wenn maßlose Wut angebracht wäre. Aber es ist nun einmal so, wie es ist...Hunderte Millionen Liter Öl im Meer machen nur sprachlos. Glocke hin oder her. Deshalb möchte ich mich im Moment einer anderen, weniger nachdenklich stimmenden Thematik widmen, die aber auch weh tut: Hollywoods Verblödungsmaschinerie und ihr neuester Streich "Karate Kid". Da fehlen Einem auch schon fast die Worte.
Es erwartet ja Niemand im Ernst anspruchsvolle Filme aus der Traumfabrik. Auch verlangt man ja nicht, dass sich das Mainstream-Kino neu erfindet oder zur Abwechslung mal mehr auf Kreativität und weniger auf Effekte und/ oder das Produzieren von rentablen Sequels konzentriert.
Aber irgendwo und irgendwann hört es einmal auf. Der neueste "Karate Kid" markiert einen solchen Tief-Punkt in Zeit und Raum.
Warum?
Als Knirps habe ich natürlich alle drei Karate-Kid-Teile gesehen, und war begeistert. Klar. Obwohl ich den zweiten Teil nicht so toll fand. Egal. Aber es hat sich Etwas eingebrannt- Szenen, Momente, Figuren und klassische Konstellationen: "Auftragen, Polieren" zum Beispiel. Der gute Mr. Miyagi sowieso. Daniel San. Der Kranich. FOCUS. Kata am Strand. Der junge, schwache Held in fremder Umgebung. Unglückliche Liebe. Stress mit Bullies. Der weise Lehrmeister, der den Jungen in seine Obhut aufnimmt und nicht nur das Kämpfen, sondern auch eine Philosophie beibringt. Und gut. Das ist doch schon mal was...
Und heute? Ich muss gestehen, dass ich den neuen "Karate Kid" weder gesehen habe, noch sehen will.
Warum?
Wie gesagt, man verlangt ja nicht viel. Vielleicht könnte ich es ertragen, dass der neue, junge Held nicht den jugendlich-unbeholfenen Charme eines Ralph Macchio Anfang der Neunziger besitzt, sondern einen megaerfolgreichen Papa, der schon mal die ein oder andere Tür ins Big Business öffnet. Dass die Lehrer-Figur Jackie Chan nicht die Würde und Weisheit eines Pat Morita (möge er trotzdem in Frieden ruhen) ausstrahlen kann, fällt schon schwerer zu akzeptieren. Dass sich die ganze Geschichte nun aber in China abspielt und der Lehrer seinem Schüler Kung Fu beibringt, das ist mir aber echt zu viel, da steig´ich echt aus. Zur Erinnerung: Boxen ist nicht Fußball, China nicht Japan und Kung Fu (siehe hier) eben nicht Karate (siehe hier). Oder: Schmeckt doch Alles gleich? Geht´s noch, Hollywood??? Als Nächstes vielleicht noch Ghostbusters, die Jagd auf Mutanten machen? Oder doch Rocky, der es als Wrestler versucht? Rambo als Auftragskiller? Mit Will Smith in der Hauptrolle??? Mann Mann Mann...

Mittwoch, 2. Juni 2010

Glückwünsche zum 80.

Ehre, wem Ehre gebührt: Clint Eastwood ist am Montag 80 Jahre alt geworden. Trotz der ganzen Katastrophen und Krisen der letzten und aktuellen Zeit - siehe USA-BP; Lena; Köhler - möchte ich mich heute darauf beschränken, mich vor einer echten Film-Legende zu verbeugen. Als Kind noch schüchtern und zurückgezogen, als junger Erwachsener als Holzfäller, Heizer, Tankwart und Lagerarbeiter tätig. So beginnen große Geschichten und Karrieren: erst einmal beobachten und Dreck fressen und dann zum richtigen Zeitpunkt- das nötige Quentchen Glück und der Begegnung zumindest eines fürs eigene "Schicksal" besonders wichtigen Menschen vorausgesetzt- im Falle Eastwoods z.B. David Janssen ("Richard Kimble" der Erste) Anfang der 50er bei der Army- einfach mal nach Hollywood gehen, die Rakete zünden und das "irdene Reich der Sterblichen" verlassen. Bei Eastwood war das dann wohl in Segio Leones Spaghetti-Western. Das ist jetzt auch schon bald 50 Jahre her. Unfassbar. Und das war ja nur der Beginn- "Dirty Harry" und Co. kam(en) ja erst noch.
Und überhaupt: Hollywood-Schauspieler, die sich im Laufe ihres Lebens zu Legenden entwickeln, gibt es ja so Viele nicht. Jack Nickolson und Robert De Niro zum Beispiel. Noch weniger aber gibt es große Film-Künstler, die nicht nur vor, sondern auch hinter der Kamera ihr wahres Können zeigen (diplomatisch) bzw. zeigen, "wo der Baddel den Moschd holt" (bayrisch). Ganz zu schweigen von Denen, die zuerst und jahrzehntelang eine große Schauspieler-Karriere runterreißen und sich dann der Regie widmen. Und kurioserweise mit jedem Jahrzehnt nicht schlechter sondern besser werden. Auf Anhieb fällt mir da nur Einer ein: der Eastwoods Clint ein, wer hätte das gedacht. Die Familie hat anscheinend aber auch echt sonderbare Gene...
Ich als Filmliebhaber kann auf jeden Fall mit Eastwoods Frühwerk nicht wirklich viel anfangen- ich mag keine Western (außer "Erbarmungslos" aus dem Jahr 1992, Regie: Clint Eastwood)- und "Dirty Harry" ist zwar legendär, hat mich aber auch nie gefesselt- als Kind bin ich eher bei Rambo und Rocky hängengeblieben, ich geb´s ja zu! Und so zeitlos finde ich die "Dirty Harry"-Figur nun auch wieder nicht (im Gegensatz zu Rocky), um mich da heute nochmal reinzugucken. Und Harald Schmidt hat sich vor ihr schon vor Jahren verneigt.
Und überhaupt- ich wollte doch nur sagen, dass ich ein echter Fan von Clints Spätwerk bin: Filme wie "Million Dollar Baby" (2004), "Letters from Iwo Jima" (2006) oder "Gran Torino" (2008) muss man einfach gesehen haben. Es geht gar nicht darum, dass der ein oder andere Film Oscars abgeräumt hat, sondern dass alle seine Werke der letzten Jahre, die ich bisher gesehen habe- und es wartet zum Glück noch die ein oder andere Perle auf mich- einfach gut sind. Ich muss es so schnörkellos sagen: Erstklassige Schauspieler- neben Eastwood, wenn er mitspielt- die glaubhafte Figuren verkörpern dürfen. Geschichten, die unter die alltägliche Oberfläche und unter die Haut gehen und ohne große Special Effects fesseln, weil sie Menschen in schwierigen Situationen zeigen und voller Mitgefühl deren Abgründe und Unzulänglichkeiten beschreiben. Mehr braucht es aus meiner Sicht manchmal nicht für einen guten Film. Aber auch nicht weniger. Oder einfach nur Eastwood. Das wäre schon schön- auch die nächsten Jahr(zehnt)e.

Freitag, 21. Mai 2010

Bad Bad Banker

Seit geraumer Zeit ist es ja en vogue, den Berufsstand der Banker komplett zu diffamieren oder, um es auf neudeutsch zu formulieren: zu "bashen" (Achtung, das wird nicht der letzte Anglizisimus gewesen sein in diesem Text).
Wenn es aber um ganze Volkswirtschaften und nicht nur ein paar, sondern ein paar mehr Milliarden und Nullen vor dem Komma geht, wird da nicht mehr so genau differenziert...eine kurze Revue der Bilder und Assoziationen, die gegenwärtig öffentlich über viele Kanäle kursieren: Erst einmal sind alle Banker böse. Böse und gemein. Und asozial sowieso. Ganz klar. Banker verspekulieren und verzocken nicht nur unser Geld, sondern sind auch Finanz-Terroristen, die unsere westliche Zivilisation mit ihren üblen "Kampfmitteln" bedrohen und attackieren. Eine echte Konkurrenz zu Osama&Co also. Diese Einschätzungen stammen unter anderem von der Linken (Lötsch/ Wagenknecht) und aus dem Kabarett (Georg Schramm).
Damit es nicht langweilig wird, möchte ich an dieser Stelle zwei weitere Vorschläge machen: Wie wäre es denn mal zur Abwechslung, Banker nicht immer nur als moralisch verdorbene Gangster zu betrachten, denen Nichts außer ihrer Gier heilig ist? In diesem Zusammenhang würde es sich doch geradezu anbieten, sie gleich als Vampire zu deklarieren: Gestalten der Nacht, die uns armen, unschuldigen Bürgern und Ländern das Blut (Cash) aus den Adern (Währung/ Depot) saugen. Lechzt der Banker nicht nach dem Profit wie der sinistre Graf nach einem Gläschen oder einem Fläschen frisch gezapftes Sanguis? Der Banker als ein echter Finsterling, der weniger Mensch, sondern ein richtiges, leibhaftiges Ungeheuer ist.
Das Bild gefällt mir. Vampire sind ja mächtige Wesen. Deutlich mächtiger zumindest als in feuchten Höhlen lebendende Islamisten. Wobei es da ja schon wieder Parallen gibt: Vampire scheuen wie Terroristen in Afghanistan (zumeist) das Tageslicht. Ja, daran kommt man nicht vorbei, am zentralen Grundmotiv der Dunkelheit...
Wie wäre es denn, um einen weiteren Vorschlag zu unterbreiten, sich den Banker an sich gleich als Dämon vorzustellen? Natürlich nicht als einen guten Griechischen (siehe Wikipedia und Antike), schon eher als Christlichen, als einen "gefallenen Engel", der vom rechten Weg abgekommen ist? Ackermann als einer der Fürsten der Finsternis? Das hat was. Das ist konsequent. Und filmreif. Das ist das Vampir-Terrorthema zwar auch, aber es gibt aktuell ja schon die "Vampire Diarrhös". Da ist der Markt wohl bis auf Weiteres gesättigt. Und Hollywood könnte dann endlich auch den längst überfälligen dritten Teil der "Ghostbusters" drehen. Bill Murray als Anführer der mittlerweile altersweisen Geisterjäger versus Mickey Rourke als Ober-Dämon (Chef einer großen Investmentbank). Warum nicht. Bei Rourke müsste die Maske auch keine Extraschichten fahren. Und eine Szene wie das große Finale auf dem Penthouse eines Skyscrapers in Los Angeles (man beachte die plumpe Anspielung im Kontext), in der sich die beiden Heroes gegenüberstehen, will man sich ja nun wirklich nicht entgehen lassen. Umso weniger, wenn es dazu Dialoge in der Art gibt- Murray: "Es ist vorbei, Akerman, Du hast deinen letzten Credit Default Swap ausgeschissen!", Rourke: "Ha, ihr kriegt mich nie, ihr Idioten! Ihr habt wohl meinen Hedgefonds in Peking vergessen, Ha ha ha!". Und dann die Protonenstrahler effektreich für ein Happy End und eine bankerfreie Welt sorgen...