Mittwoch, 6. Oktober 2010

Schulden...

Schulden zu haben ist nicht schön. Schulden zu haben ist aber gar nicht so ungewöhnlich. Ein Plasma-TV. Ein neuer Wagen. Black Jack und/ oder Nutten. Ein Haus im Grünen oder eine kleine Jacht im Blauen. Schon sind ein paar (Hundert) Tausend Euro (mehr) weg. Geld, das man eben oft nicht hat und sich daher ganz einfach leiht. Es gibt ja Easy-Credit&Co. Früher oder später dann aber die Erkenntnis: Ich stecke in einer Falle. Als arbeitsloser Arbeisloser ohne Schwarzmarkt-Rotlicht-Connections kann ich mir das alles ja gar nicht leisten. Die Zinsen fressen mich auf.
Was nun? Sich ins Ausland (z.B. nach Kamtschatka) absetzen ist eine Möglichkeit. Wer sein Dasein aber nicht als Einsiedler in einem Vierten-Welt-Land verbringen, sondern weiterhin zumindest mit fließend Wasser und Strom leben möchte, der kann auch gleich hier bleiben. Und zum Beispiel bei RTL anrufen und Peter Zwegat um Hilfe bitten. Der kommt dann auch vielleicht gleich (also ca. ein halbes Jahr und das ein oder andere Casting später) mit einem Kamera-Team inklusive Redakteur für ein paar Tage, um einem auf die Beine zu helfen bzw. immerhin einen Film zu drehen, der Quote bringt. Aber nur dann, wenn man vor laufender Kamera gerne mal weint/schreit/flucht/Scheiße redet oder einfach nur ziemlich viel "Glück" hat...
das könnte Jérôme Kerviel jedenfalls haben oder zumindest gebrauchen. Gestern wurde der französische Ex-Börsenspekulant dazu verurteilt, seiner Bank 4,5 Milliarden Euro zurückzuzahlen  (warum siehe hier). Gut, diese Summe ist jetzt ein bisschen höher als der übliche Schuldenberg, der viele Menschen in den Ruin treibt und überfordert, psychisch und ganz reel. Für dieses Geld kann man schon mal das ein oder andere Jubiläums-Oktoberfest gratis veranstalten- all inklusive, insbesondere inklusive "Brot&Spiele", also Karussell, Hendl, Freibier und "ein Prosit der Gemütlichkeit"...
auch wenn der Vergleich hinkt: Kerviel, den nicht nur 77% der Franzosen (laut Wikipedia) als Opfer sehen, wird eine/ die Rechnung bezahlen müssen. Sicher, in der Berufung können seine Anwälte bestimmt noch ein paar (Hundert) Millionen Rabatt rausschlagen. Aber sind wir doch mal ehrlich. Bei einem monatlichen Einkommen von 2300 Euro brutto, soviel verdient Kerviel angeblich aktuell als "Informatikberater" (ha ha), müsste man schon über Hunderttausend Jahre malochen, um die Schuld(en) zu begleichen. Schichtzuschläge und Überstunden hin oder her.
Das will doch Niemand ernsthaft wollen, abgesehen vom ach so unschuldigen (ich muss gleich kotzen) Arbeitgeber, der von seinem teuflischen Angestellten aufs Allerübelste betrogen wurde- in diesem Falle die "Société Générale". Daher mein Rat an Kerviel: Einfach Job kündigen. Beine still halten. Privatinsolvenz einleiten. Die nächsten Jahre ein bisschen langsam tun mit Black Jack und Nutten. Schwarz arbeiten. Sich dabei nicht erwischen lassen. Und/ oder Peter Zwegats französischen Kollegen um Hilfe bitten. Danach ein Buch schreiben und/ oder (Hollywood) die Geschichte verfilmen lassen. Nick Leeson hat´s doch vorgemacht.
Kopf hoch, wird schon wieder. 

 

Donnerstag, 9. September 2010

Schmieren-Komödie

Öl.
Wo kommt es her? Wo will es hin? Und, wo ist es jetzt?
Ich weiß ich weiß. Alles Phrasen. Zu wenige Details (siehe hier).
Daher zurück zu den groben Fakten: das meiste schwarze Gold lagert bei den Scheichs. Überraschung. Laut SZ (29.07.10) so an die 63 Milliarden Tonnen. Zum Vergleich dazu: In Nordamerika sind´s nicht mal sechs...
Was sich die Welt aber die letzte Zeit fragt: Wohin sind eigentlich die Millionen Liter Öl im Golf von Mexiko verschwunden? Wohin das ein oder andere Kaltgetränk verschwindet, ist ja klar. Aber die 20fache Exxon-Valdez-Menge? Da es in den vergangenen Wochen verdächtig ruhig zuging im für gewöhnlich stets rauschenden (Online-)Medienblätterwald, könnte man glatt meinen, es hätte sich einfach in Luft aufgelöst...hmmm...
Daher eine Überlegung: So ganz weit unten im Meer, im Dunklen, wo so gar nichts los ist, das ist ja wohl nicht der Bringer. Da hat´s doch Nichts. Das ist doch kein Leben! Kein TV, kein Günther Jauch, kein Pizza-Service, nicht mal Internet. Da hält man´s doch nicht aus auf die Dauer, vor allem als millionenschweres Ding- fragen Sie doch mal die Paris H.!
Vielleicht hat sich das Öl deshalb einfach verpisst.
Aber nur wohin? Immer wieder diese Frage...ein Ansatz: Warum nicht mal Urlaub machen von der Tiefsee-Tristesse? Warum die Seele nicht mal in der Karibik baumeln lassen und in der Hängematte Cocktail schlürfen? Wenn schon so ein heißer Toni-Banderas-Latino das Getränk mixt. Das ist doch mal eine Perspektive.
Oder, könnte ja sein, dass man sich denkt: so heiße Temperaturen sind ja auch Nichts für mich. Da verbrennt man sich ja noch, am End´. In den Alpen kann man ja auch seinen Spaß haben. Einfach die Skier oder das Snowboard angeschnallt, und ab geht die wilde Fahrt. Und gegen Après Ski gibt´s ja auch Nichts einzuwenden...
Liebe Leser, natürlich gibt´s da Nichts einzuwenden.
Nur Folgendes: Das ist ja wohl totaler Mummpitz und grober Unfug. Jawohl, hier spricht endlich die Stimme der Vernunft, die dem ganzen Schwachsinn an dieser Stelle Einhalt gebieten muss. Öl, das Urlaub macht. Also bitte. Wie lächerlich ist das denn???
Das musste jetzt schon mal gesagt werden. Nun muss ich aber schon wieder weiter, Sie wissen ja, Zeit ist Öl, ähm, natürlich Geld. Ich gebe daher ab an meinen Presse-Sprecher, der Ihnen alle weiteren relevanten Informationen zu dem Thema geben wird:
Meine Damen und Herren, [bedeutungsschwangeres Hüsteln],
die Frage, wo denn nun die zugegebenermaßen enorme Menge an vor dem mexikanischen Golf in der Tiefsee frei herumschwimmenden, ich möchte bewusst nicht sagen herumlungernden Öls abgeblieben ist, sollte nun hinreichend beantwortet worden sein: siehe hier, Spiegel-Online.
Falls Sie sich nun als kritischer Zeitgenosse völlig zurecht fragen: "Kann das denn sein? Ist die Quelle (ha ha) des Berichts denn auch sicher?", so möchte ich Sie an dieser Stelle gerne beruhigen und darauf verweisen, dass es sich bei der Quelle um einen ganzen, halbseitigen Bericht des Fachmagazins "Science" handelt (siehe hier), welches an sich ja schon prinzipiell nicht zu hinterfragen ist. Sehen Sie! Bitte ersparen Sie sich und mir deshalb die peinvolle Mühe weiterer Recherchen. Seien Sie einfach versichert, dass die präsentierten Ergebnisse wissenschaftlich absolut fundiert und in keinster Weise durch die industrielle Lobby korrumpiert sind. Immerhin verbürgt sich dafür nicht zuletzt das "US Department of Energy" mit seinem guten Namen. Sehen Sie.
Übrigens, und falls Sie sich das auch gefragt haben sollten, die possierlichen kleinen Mikroben-Racker mit dem Heißhunger aufs Öl heißen im Fachjargon "Meeresschnee" (siehe hier). Da wird Einem doch so richtig warm ums Herz, ich weiß. Danke.
Und richtig: legitime Bedenken, wonach ein Öko-System grundsätzlich sehr fragil und die explosionsartige Vermehrung eines Organismus (und sei es nur eine Mikrobe, sind wir doch einmal ehrlich) durchaus gewaltige Auswirkungen haben kann, möchte ich zerstreuen. Schauen Sie sich doch nur noch einmal an, wie ulkig diese kleinen süßen Mikroben auf den ersten Blick, auf den Zweiten aber erschreckend gefräßig aussehen:



Sehen Sie! Na also.
Ich möchte zum Schluss aber noch darauf hinweisen, dass es zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht unbedingt angebracht wäre, die Öffentlichkeit darüber zu informieren, dass man sämtliche Altöl-Reserven in den nächstbesten Gulli, See oder Ozean schütten könnte. Auch wenn Sie mir uneingeschränkt Glauben schenken dürfen, dass Wissenschaftler des "US Department of Energy" gegenwärtig fieberhaft an dieser attraktiven Recycling-Methode forschen und sich mit der kniffligen Thematik beschäftigen: Wann ist tief tief genug? Die Antwort ist nahe! Glauben Sie mir. Bis es allerdings soweit ist- es kann sich nur um eine kurze Zeit handeln- lassen wir jetzt erst einmal den Meeresschnee sein wunderbares Werk vollrichten und sorgenlos wie bisher weitermachen.
Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit und wünsche Ihnen noch einen sauberen Tag.

Donnerstag, 5. August 2010

Warum die Saison endlich losgehen muss...

Der Sommer quält sich dahin, nachdem uns noch im Juli das Hitze-Hoch Karl, Paul oder Tina fest in seinem schwitzigen Griff hatte, Politik und Wirtschaft machen wie immer das was sie wollen. Pakistan schwimmt, Russland brennt und BP blutet (zu Recht). Nicht schön und nicht gut. Denn der Golf ist schon vollgetankt. Klingt plump, ist aber so.
Und überhaupt: Da fehlt doch was. Etwas mit Sinn und ohne Öl. Genau. Die Bundesliga. Und noch immer über zwei Wochen, bis es endlich losgeht. Das darf doch nicht wahr sein!!! Ist es aber. Um die Wartezeit zumindest um ein paar Minütchen zu verkürzen, hier ein paar Gründe, warum König Fußball endlich wieder sein Zepter schwingen soll, nein, MUSS:
Also, die Buli muss schnellstens wieder starten,
weil...

1.
Die WM nun schon viel zu lange vergangen ist.
Ja, lang' ist es her, die WM in, na, wo war sie nochmal gleich, ach ja, irgendwo in Amerika. Oder war es Afrika??? Wo auch immer. Nur noch schemenhaft kann ich mich erinnern, an schlechte Spiele und Entscheidungen. Und an diese vermaledeiten Stadion-Wespen. Ich rede nicht von den Bienen, die "ham scho passt", wie der Bayer zu sagen pflegt.

2.
ich nicht in der Medien-Länge und -Breite wissen will, warum es Loddar wieder einmal schlecht geht und es mich grundsätzlich nicht interessiert, wann wo und wie Spielerfrauen fremd gehen oder segeln- auch wenn der "Capitano" der böse Bube sein sollte. Und warum kenne ich überhaupt diese Geschichten, verdammt???

3.
ich dagegen sehr wohl wissen will, ob der Club mal wieder absteigt und/ oder DFB-Pokalsieger wird.

4.
die Spieler ja wohl auch unter der Saison heiraten können. Aber vielleicht ja das nächste Mal Philipp, gell! Traum-Männer hat´s ja genug in der Liga...

5.
Hollywood auch nicht die Lösung ist, Inception ausgenommen.

6.
Spiele wie der VFB gegen Molde FK (Wer? Woher? Aus Norwegen? Gibt´s da auch eine Profi-Liga?) nicht eben der Burner sind.

7.
bei der Schwimm-EM definitv Rasen und Ball fehlen. Und obwohl es die ja bei der Leichtathletik-EM sogar stellenweise gab, muss man ganz klar feststellen: Die Bälle waren zu klein und Tore nicht vorhanden.

8.
die Wirtschaft trotz Mega-Konjunkturhoch (+1,2 oder 1,3 Prozent?) weiter gestärkt werden muss, insbesondere die Bier-, Würstchen- und Kneipenwirtschaft.

9.
man im Stadion immerhin noch rauchen darf, ohne gesteinigt oder von der Gesta...nein, ich meinte natürlich Kripo abgeholt zu werden.

10.
dann doch lieber 2.Liga als U-20-WM der Frauchen. Sorry.

11.
die Wochen-Enden ohne Buli eben doch irgendwie sinnlos erscheinen...immer nur BP und Love-Parade sind ja auf Dauer doch deprimierend. Wie bitte? Man kann auch mal einen netten Ausflug ins Grüne machen, am besten mit den Kindern? Also bitte...

Fazit:
Buli, es geht einfach nicht ohne Dir. Ohne Dich ist das Leben öd´. Ich will, ich kann nicht...ohne Dich, ähm, überleben ja, aber leben?
Ach, bevor ich weiter herumstammele, lasse ich lieber die Profis mir aus dem Herz sprechen:
http://www.youtube.com/watch?v=S9aNIhxIz10

Freitag, 23. Juli 2010

Tiefpunkt

Die letzten Wochen waren aufregend. BP und WM. Köhler ("ich bin dann mal weg") und Wulff ("lieber reden als regieren"). Hitze und Gewitter...immerhin ist aber die WM samt After-Blues jetzt vorbei. Was ist mit Rück-Blick auf Südafrika hängengeblieben? Eine klug scheißende bzw. fressende und leider jederzeit richtig im Aquarium-Wasser liegende bzw. schwebende Krake. Wenige spielerische Highlights, dafür mehr versagende Werbeträger eines großen "Sportartikelherstellers" (Nike; Özil ausgenommen), krasse Fehlentscheidungen der Schiris (Sorry England) und kuriose Szenen, u.a. des uruguayanischen (wie auch immer) Stümers Suarez mit Glanzparade in der Partie gegen Ghana und des daraufhin verschossenen Elfmeters in der 120. Minute. Oder zwei verschossene Elfmeter innerhalb von zwei Minuten im Spiel Spanien gegen Paraguay. Und wenn schon keine afrikanische, so doch, und völlig überraschend, eine aufstrebende europäische Fußball-Nation (Deutschland). Soviel zum Spocht. Am Rande vielleicht eine wie immer mehr als weniger geheuchelte Berichterstattung über "Land und Leute". Models, die Sendezeit damit vergeuden dürfen, in totschicken Fummeln auf Sektempfängen und Jachten herumzustöckeln. Ein deutscher Fußball-Profi (Hitzelsperger), der sich als "Wohltäter" präsentiert und gleich mehrere Stunden lang vor der ARD-Kamera für die Schwachen einsetzt, um nicht etwa wie die Politiker (Wulff, Merkel&Co.) sein Image aufzupolieren. Nein. Natürlich nicht. Niemals...und selbstverständlich die Fifa, die, wenn schon nicht das Land, richtig Geld mit dem Turnier gemacht hat...soviel zur WM ganz grob im Großen und Ganzen.
Zurück aber ins Heute. Wie sieht´s da aus? Klar, die MEGA-ULTRA-Katastrophe am amerikanischen Golf würde sich nach wie vor anbieten, um sich aufzuregen. Da diese Tragödie aber noch lange nicht ihren Höhepunkt erreicht hat und jeglicher Einordnung und Beschreibung nur spottet, lasse ich es an dieser Stelle bleiben. Auch wenn maßlose Wut angebracht wäre. Aber es ist nun einmal so, wie es ist...Hunderte Millionen Liter Öl im Meer machen nur sprachlos. Glocke hin oder her. Deshalb möchte ich mich im Moment einer anderen, weniger nachdenklich stimmenden Thematik widmen, die aber auch weh tut: Hollywoods Verblödungsmaschinerie und ihr neuester Streich "Karate Kid". Da fehlen Einem auch schon fast die Worte.
Es erwartet ja Niemand im Ernst anspruchsvolle Filme aus der Traumfabrik. Auch verlangt man ja nicht, dass sich das Mainstream-Kino neu erfindet oder zur Abwechslung mal mehr auf Kreativität und weniger auf Effekte und/ oder das Produzieren von rentablen Sequels konzentriert.
Aber irgendwo und irgendwann hört es einmal auf. Der neueste "Karate Kid" markiert einen solchen Tief-Punkt in Zeit und Raum.
Warum?
Als Knirps habe ich natürlich alle drei Karate-Kid-Teile gesehen, und war begeistert. Klar. Obwohl ich den zweiten Teil nicht so toll fand. Egal. Aber es hat sich Etwas eingebrannt- Szenen, Momente, Figuren und klassische Konstellationen: "Auftragen, Polieren" zum Beispiel. Der gute Mr. Miyagi sowieso. Daniel San. Der Kranich. FOCUS. Kata am Strand. Der junge, schwache Held in fremder Umgebung. Unglückliche Liebe. Stress mit Bullies. Der weise Lehrmeister, der den Jungen in seine Obhut aufnimmt und nicht nur das Kämpfen, sondern auch eine Philosophie beibringt. Und gut. Das ist doch schon mal was...
Und heute? Ich muss gestehen, dass ich den neuen "Karate Kid" weder gesehen habe, noch sehen will.
Warum?
Wie gesagt, man verlangt ja nicht viel. Vielleicht könnte ich es ertragen, dass der neue, junge Held nicht den jugendlich-unbeholfenen Charme eines Ralph Macchio Anfang der Neunziger besitzt, sondern einen megaerfolgreichen Papa, der schon mal die ein oder andere Tür ins Big Business öffnet. Dass die Lehrer-Figur Jackie Chan nicht die Würde und Weisheit eines Pat Morita (möge er trotzdem in Frieden ruhen) ausstrahlen kann, fällt schon schwerer zu akzeptieren. Dass sich die ganze Geschichte nun aber in China abspielt und der Lehrer seinem Schüler Kung Fu beibringt, das ist mir aber echt zu viel, da steig´ich echt aus. Zur Erinnerung: Boxen ist nicht Fußball, China nicht Japan und Kung Fu (siehe hier) eben nicht Karate (siehe hier). Oder: Schmeckt doch Alles gleich? Geht´s noch, Hollywood??? Als Nächstes vielleicht noch Ghostbusters, die Jagd auf Mutanten machen? Oder doch Rocky, der es als Wrestler versucht? Rambo als Auftragskiller? Mit Will Smith in der Hauptrolle??? Mann Mann Mann...

Mittwoch, 2. Juni 2010

Glückwünsche zum 80.

Ehre, wem Ehre gebührt: Clint Eastwood ist am Montag 80 Jahre alt geworden. Trotz der ganzen Katastrophen und Krisen der letzten und aktuellen Zeit - siehe USA-BP; Lena; Köhler - möchte ich mich heute darauf beschränken, mich vor einer echten Film-Legende zu verbeugen. Als Kind noch schüchtern und zurückgezogen, als junger Erwachsener als Holzfäller, Heizer, Tankwart und Lagerarbeiter tätig. So beginnen große Geschichten und Karrieren: erst einmal beobachten und Dreck fressen und dann zum richtigen Zeitpunkt- das nötige Quentchen Glück und der Begegnung zumindest eines fürs eigene "Schicksal" besonders wichtigen Menschen vorausgesetzt- im Falle Eastwoods z.B. David Janssen ("Richard Kimble" der Erste) Anfang der 50er bei der Army- einfach mal nach Hollywood gehen, die Rakete zünden und das "irdene Reich der Sterblichen" verlassen. Bei Eastwood war das dann wohl in Segio Leones Spaghetti-Western. Das ist jetzt auch schon bald 50 Jahre her. Unfassbar. Und das war ja nur der Beginn- "Dirty Harry" und Co. kam(en) ja erst noch.
Und überhaupt: Hollywood-Schauspieler, die sich im Laufe ihres Lebens zu Legenden entwickeln, gibt es ja so Viele nicht. Jack Nickolson und Robert De Niro zum Beispiel. Noch weniger aber gibt es große Film-Künstler, die nicht nur vor, sondern auch hinter der Kamera ihr wahres Können zeigen (diplomatisch) bzw. zeigen, "wo der Baddel den Moschd holt" (bayrisch). Ganz zu schweigen von Denen, die zuerst und jahrzehntelang eine große Schauspieler-Karriere runterreißen und sich dann der Regie widmen. Und kurioserweise mit jedem Jahrzehnt nicht schlechter sondern besser werden. Auf Anhieb fällt mir da nur Einer ein: der Eastwoods Clint ein, wer hätte das gedacht. Die Familie hat anscheinend aber auch echt sonderbare Gene...
Ich als Filmliebhaber kann auf jeden Fall mit Eastwoods Frühwerk nicht wirklich viel anfangen- ich mag keine Western (außer "Erbarmungslos" aus dem Jahr 1992, Regie: Clint Eastwood)- und "Dirty Harry" ist zwar legendär, hat mich aber auch nie gefesselt- als Kind bin ich eher bei Rambo und Rocky hängengeblieben, ich geb´s ja zu! Und so zeitlos finde ich die "Dirty Harry"-Figur nun auch wieder nicht (im Gegensatz zu Rocky), um mich da heute nochmal reinzugucken. Und Harald Schmidt hat sich vor ihr schon vor Jahren verneigt.
Und überhaupt- ich wollte doch nur sagen, dass ich ein echter Fan von Clints Spätwerk bin: Filme wie "Million Dollar Baby" (2004), "Letters from Iwo Jima" (2006) oder "Gran Torino" (2008) muss man einfach gesehen haben. Es geht gar nicht darum, dass der ein oder andere Film Oscars abgeräumt hat, sondern dass alle seine Werke der letzten Jahre, die ich bisher gesehen habe- und es wartet zum Glück noch die ein oder andere Perle auf mich- einfach gut sind. Ich muss es so schnörkellos sagen: Erstklassige Schauspieler- neben Eastwood, wenn er mitspielt- die glaubhafte Figuren verkörpern dürfen. Geschichten, die unter die alltägliche Oberfläche und unter die Haut gehen und ohne große Special Effects fesseln, weil sie Menschen in schwierigen Situationen zeigen und voller Mitgefühl deren Abgründe und Unzulänglichkeiten beschreiben. Mehr braucht es aus meiner Sicht manchmal nicht für einen guten Film. Aber auch nicht weniger. Oder einfach nur Eastwood. Das wäre schon schön- auch die nächsten Jahr(zehnt)e.

Freitag, 21. Mai 2010

Bad Bad Banker

Seit geraumer Zeit ist es ja en vogue, den Berufsstand der Banker komplett zu diffamieren oder, um es auf neudeutsch zu formulieren: zu "bashen" (Achtung, das wird nicht der letzte Anglizisimus gewesen sein in diesem Text).
Wenn es aber um ganze Volkswirtschaften und nicht nur ein paar, sondern ein paar mehr Milliarden und Nullen vor dem Komma geht, wird da nicht mehr so genau differenziert...eine kurze Revue der Bilder und Assoziationen, die gegenwärtig öffentlich über viele Kanäle kursieren: Erst einmal sind alle Banker böse. Böse und gemein. Und asozial sowieso. Ganz klar. Banker verspekulieren und verzocken nicht nur unser Geld, sondern sind auch Finanz-Terroristen, die unsere westliche Zivilisation mit ihren üblen "Kampfmitteln" bedrohen und attackieren. Eine echte Konkurrenz zu Osama&Co also. Diese Einschätzungen stammen unter anderem von der Linken (Lötsch/ Wagenknecht) und aus dem Kabarett (Georg Schramm).
Damit es nicht langweilig wird, möchte ich an dieser Stelle zwei weitere Vorschläge machen: Wie wäre es denn mal zur Abwechslung, Banker nicht immer nur als moralisch verdorbene Gangster zu betrachten, denen Nichts außer ihrer Gier heilig ist? In diesem Zusammenhang würde es sich doch geradezu anbieten, sie gleich als Vampire zu deklarieren: Gestalten der Nacht, die uns armen, unschuldigen Bürgern und Ländern das Blut (Cash) aus den Adern (Währung/ Depot) saugen. Lechzt der Banker nicht nach dem Profit wie der sinistre Graf nach einem Gläschen oder einem Fläschen frisch gezapftes Sanguis? Der Banker als ein echter Finsterling, der weniger Mensch, sondern ein richtiges, leibhaftiges Ungeheuer ist.
Das Bild gefällt mir. Vampire sind ja mächtige Wesen. Deutlich mächtiger zumindest als in feuchten Höhlen lebendende Islamisten. Wobei es da ja schon wieder Parallen gibt: Vampire scheuen wie Terroristen in Afghanistan (zumeist) das Tageslicht. Ja, daran kommt man nicht vorbei, am zentralen Grundmotiv der Dunkelheit...
Wie wäre es denn, um einen weiteren Vorschlag zu unterbreiten, sich den Banker an sich gleich als Dämon vorzustellen? Natürlich nicht als einen guten Griechischen (siehe Wikipedia und Antike), schon eher als Christlichen, als einen "gefallenen Engel", der vom rechten Weg abgekommen ist? Ackermann als einer der Fürsten der Finsternis? Das hat was. Das ist konsequent. Und filmreif. Das ist das Vampir-Terrorthema zwar auch, aber es gibt aktuell ja schon die "Vampire Diarrhös". Da ist der Markt wohl bis auf Weiteres gesättigt. Und Hollywood könnte dann endlich auch den längst überfälligen dritten Teil der "Ghostbusters" drehen. Bill Murray als Anführer der mittlerweile altersweisen Geisterjäger versus Mickey Rourke als Ober-Dämon (Chef einer großen Investmentbank). Warum nicht. Bei Rourke müsste die Maske auch keine Extraschichten fahren. Und eine Szene wie das große Finale auf dem Penthouse eines Skyscrapers in Los Angeles (man beachte die plumpe Anspielung im Kontext), in der sich die beiden Heroes gegenüberstehen, will man sich ja nun wirklich nicht entgehen lassen. Umso weniger, wenn es dazu Dialoge in der Art gibt- Murray: "Es ist vorbei, Akerman, Du hast deinen letzten Credit Default Swap ausgeschissen!", Rourke: "Ha, ihr kriegt mich nie, ihr Idioten! Ihr habt wohl meinen Hedgefonds in Peking vergessen, Ha ha ha!". Und dann die Protonenstrahler effektreich für ein Happy End und eine bankerfreie Welt sorgen...

Mittwoch, 12. Mai 2010

All in Europa

Die Euro-Krise. Ein Rettungspaket von über 750 Milliarden. Das sind pauschal um die 1500 Euro pro Bürger in der Union. Das ist für den Ein oder Anderen schon mal ein Monatslohn. Ja, aber es ging ja wieder einmal nicht anders. Es musste einfach sein. Europa musste sich ja verteidigen im Kampf gegen die bösen bösen Spekulanten. Es zeigt sich wieder einmal mehr als deutlich, dass das Casino nach wie vor geöffnet ist, gepokert und gezockt wird, wo es eben geht. Die Finanz-Krise ist ja schon wieder mindestens ein Jahr oder sogar noch länger her. Der Berliner Henrik Enderlein, Professor für politische Ökonomie an der Hertie School of Governance in Berlin, spricht nicht nur auf "Spiegel Online" vom "All In" der europäischen Regierungen. Nun muss man abwarten, ob die Börsenspekulanten mitgehen oder passen...alles schön und gut, aber irgendwie auch ziemlich absurd- und krank? Irgendwie schon.
Aber wenn die Politik- wer sollte das sonst bitte tun? Vielleicht die Banken selber?- nun einmal nichts an den Spielregeln ändert, die auf der internationalen Finanz-Ebene gelten,warum sollten sich die Börsenhändler auch anders verhalten? Was für eine einfache Milchmädchenrechnung. Umso erstaunlicher aber, dass die Politik die Nähe zu den Banken sucht- Schäubles gemeinsamer öffentlicher Auftritt zusammen mit Big Boss Ackermann Ende vergangener Woche ist ja nur ein Beispiel für die ganze Farce und Indiz für eine kriecherische Unterwürfigkeit der Polit-Marionetten. Oder etwa nicht? Wolfgang Gehrkre zumindest, nicht nur emeritierter deutscher Hochschullehrer für Bank- und Börsenwesen, hält auf jeden Fall in einem "Wiso Spezial" am Montag die Beteuerungen der Banken, z.B. ein paar Milliönchen zum Rettungspaket zuzuschießen oder überhaupt auf ein paar Milliönchen im Poker zu verzichten, für eine "Lachnummer". Da können sich Schäuble und Ackermann noch so doll die Hände schütteln und in die Kameras grinsen.
Aber was soll´s. Man muss ja nach Vorne schauen. Und gerade Deutschland darf sich ja sowieso nicht beklagen- als Export(-Vize-)Weltmeister profitiert man ja schließlich extremst vom Euro. Ja, das ist schon ein Argument. Nur: Millionen Deutsche haben das wahrscheinlich gar nicht mitgekriegt. Mir wäre es jedenfalls neu, dass wir seit der Euro-Einführung in einem Land der Glückseeligen leben. Oder ist mir da etwas entgangen? Was Vielen und mir aber bestimmt nicht entgangen ist: Dass man für ein Bier in der Kneipe nicht mehr 3,50 Mark, sondern eben 3,50 Euro zahlt. Und die Löhne bestimmt nicht verdoppelt wurden. Aber Wen interessiert das heute schon noch? Politik und Wirtschaft sicher nicht.
Und wie gesagt: "Deutschland" braucht ja den Euro. Was sind da schon die 123 Milliarden, die man jetzt zum Rettungspaket beiträgt? Peanuts? Das vielleicht nicht. Aber, und an der Stelle kann man ja den Werbe-Slogan noch einmal bemühen: "Du bist Deutschland". Und wenn man davon ausgeht, dass Du Daimler, VW, BMW, Siemens, Deutsche Bank&Co bist, dann macht das Ganze ja auch wieder Sinn. Irgendwie. Und muss halt so sein. Lachnummer hin oder her.

Sonntag, 18. April 2010

Afghanistan, Terror, USA

Aktuell mehren sich wieder einmal medienwirksam Zweifel am "Erfolg" des Bundeswehr-Einsatzes in Afghanistan. Dabei meinen wir es doch so gut! Und ein sofortiger Abzug ist eh kein Thema- sieht man von den populistischen Forderungen der Linken und Gysi einmal ab. Ein paar Haubitzen mehr werden´s schon richten...
Es ist doch nun einmal so, dass Deutschland und die gesamte westliche Welt in einem Boot mit der USA sitzt. Und die USA werden sich wohl in ihrem offziell und medial gebetsmühlenartig bekräftigten, globalen Kampf für mehr Demokratie und weniger Terror so schnell wohl nicht zügeln. Also muss auch Deutschland mitziehen...
Die etablierten Medien halten sich mit einer fundamentalen Kritik doch erstaunlich zurück. Tote im "Krieg", ja, man darf ja jetzt mit dem Segen Merkels&Co. davon sprechen, das ist nicht schön, und traurig. Unsere tapferen Soldaten. Aber: Die Freiheit muss nun mal auch am Hindukusch verteidigt werden...
Obwohl ich mich durchaus als politisch interessiert bezeichnen würde, kann ich mich aktuell an keine Sendung und an keinen Nachrichten-Bericht bei ARD oder ZDF, aber auch z.B. dem Spiegel erinnern, der nicht ganz im Sinne des "Common Sense" wäre. Obwohl für mich gerade der Spiegel immer eine journalistische Instanz war und ist, muss ich feststellen, dass auch der bereits Ende Januar zum Thema Afghanistan veröffentlichte Leitartikel (siehe hier) keine rühmliche Ausnahme darstellt. Sicher: Es kommen darin viele interessante Infos gerade zur Historie vor, je mehr sich aber der Artikel der gegenwärtigen Situation nähert, desto kritikarmer wird er...eigentlich erstaunlich, dass in einer Demokratie doch größtenteils eine Informations-Einbahnstraßen-Medien-Politik herrschen kann.
Wie lautet sie nochmal, die Terror-Agenda, der "Common Sense"? Ohne an der Stelle näher darauf einzugehen, gilt doch der öffentlich kaum widersprochene geschweige denn überhaupt diskutierte Grundsatz, dass die Welt seit dem 9/11 eine Andere ist. Offiziell zumindest.
Diese Leier läuft seit Jahren auf allen Kanälen rauf und runter...
Nun gibt es aber doch auch die Möglichkeit, sich im Internet zu informieren.
Durch die aktuellen Vorkommnisse in Afghanistan motiviert, habe ich das zumindest versucht. Ein, zwei Klicks später stieß ich auf den Namen "Christoph Hörstel" (Grund-Infos zur Person auf Wikipedia).
Eine wirklich interessante Figur, von der ich bis dato noch nie etwas gehört hatte: Ein echter Journalist, von denen es anscheinend nicht mehr Viele gibt- wer als verdienter Korrespondent und Afganistan-Kenner die ARD verlässt, weil er die Einseitigkeit in der Berichterstattung weder hinnehmen will, noch verantworten kann und es im Anschluss nur für sehr kurze Zeit bei Siemens ("Korruption unerträglich") aushält, der hat aus meiner Sicht einen gewissen Vertrauens-Vorschuss verdient. Erstaunlich- oder, wenn man es sich recht überlegt: vielleicht eben nicht-, dass dieser Mann medial so wenig Beachtung findet.
Wer sich nicht nur mit den üblichen Informations-Häppchen und Politiker-Standardfloskeln zufrieden gibt und einfach einmal eine andere Sicht der Dinge haben will, dem sei folgendes 76(!)-minütiges-Interview mit ihm dringendst ans Herz gelegt (hier klicken), produziert übrigens von "NuoViso", ebenfalls aus meiner Sicht nicht unbedingt verdächtig, dem "Common Sense" zu dienen.
Zur Afghanistan-Problematik wäre außerdem ein SWR1-Radio-Interview (hier kann man sich das Interview anhören oder runterladen) mit ihm zu empfehlen, alles Weitere liefert bei Interesse ohnehin die Suchmaschine.
Auch wenn man sich diese Zeit genommen haben sollte, gilt natürlich noch der Grundsatz, dass man sich eine eigene Meinung bilden sollte. Aber die dort genannten Argumente sollte man zumindest eben kennen.
Und: Was wäre denn, wenn Hörstels Thesen von der gegenwärtigen, globalen Situation weniger falsch als der "Common Sense" wären? Was wäre, wenn es den Vereinigten Staaten z.B. in Afghanistan, wie auf dem Rest der Welt, eben nicht um Demokratie und Freiheit, sondern in Wirklichkeit rein um geostrategische Interessen und in diesem Zusammenhang (Stichwort: Ressourcen) schlicht um Sicherung und wenn schon nicht Ausbau, so doch zumindest Fortbestand der eigenen Vormachtstellung ginge? Und zwar mit allen Mitteln?
Und wo wir gerade dabei sind- noch einmal kurz zu 9/11, dem zweifellos dramatischen Ereignis, was als offizielle Legitimation für den "Krieg gegen den Terror" benutzt wird und der westlichen Welt ja offenbar keine andere Wahl lässt, als sich mit den USA im "Terrorkampf" zu verbünden:
Was wäre dennn, wenn auch hier die "Common Sense"-Variante anzuzweifeln wäre- wie das wiederum nicht nur Hörstel, sondern ein weiterer, altehrwürdiger Journalist wie Peter Scholl-Latour macht (siehe Scholl-Latour in einer Diskussionsrunde auf Phönix) und Amerika seit 9/11 ein Land im "Ausnahmezustand" ist, in dem Bürgerreche noch weniger, Militärrechte aber mehr als zuvor schon gelten, auch unter Obama (ein Artikel hierzu in dem Polit-Magazin "Hintergrund")?
Ja, was wäre denn, wenn mit Obama wirklich nur eine andere Rhetorik ins Weiße Haus eingezogen wäre, aber keine andere Außenpolitik? Wenn auch er international geltendes Recht in erster Linie im Interesse Israels und dann Amerikas einfach ignorieren und nicht nur die Nato zu diesem Zweck missbrauchen würde?
Und, was wäre denn, wenn die Finanz-Krise nur ein weiteres Indiz dafür wäre, dass das westliche System am Implodieren war und weiterhin ist, nicht zuletzt auch deshalb, weil grenzenloser Egoismus in Verbindung mit global Krieg&Terror finanzieren auf die Dauer doch nicht ganz gut und günstig ist?
Wenn gerade deshalb bzw. trotzdem wirtschaftlicher Imperialismus als einziger Ausweg praktiziert würde, in diesem wie in vergangenen Jahrhunderten?
Wenn sich aber die Zeiten geändert hätten?
Wenn mittlerweile und nicht erst seit gestern ein anderer Block, offensichtlich unter Chinas Führung, mit Russland als Partner, das nicht mehr so gerne "a priori" hinnehmen mag?
Wenn man zudem Stellvertreter-Konflikte wie Iran-Israel-Palästina und Korea, also Pulverfässer, die jederzeit im großen Maßstab explodieren könnten, berücksichtigt?
Ja, was wäre dann? Und was hätten wir schon?
Oder sind das alles nur "Verschwörungstheorien", von irgendwelchen Querköpfen ausgedacht, die in Verdacht stehen, Lobbyarbeit im Namen des Islam zu betreiben?
Ist es wirklich so einfach?
Ohne selbst irgendetwas mit Religion am Hut zu haben, möchte ich zum Schluss und um den Kreis zu schließen aber schon noch einmal fragen, warum in den (etablierten) westlichen Medien doch sehr "gleichgeschaltet" über solche Sachverhalte berichtet wird? Über eine Witzfigur wie Guido Knopp und seine 3000.te "ZDF-History"-Sendung zum Thema "2. Weltkrieg- heute: was stand bei Hitler am letzten Bunker-Tag auf dem Mittagstisch?" kann ich schon lange nicht mehr lachen.
Und, was nicht weniger nachdenklich stimmt: Dass sich intelektuelle Kreise mehr als bedeckt halten mit einer breiten öffentlichen Kritik, die etwas tiefer greift als das Beklagen von Toten in einem anscheinend unvermeidlichen, "notwendigen" Krieg gegen den Terror? Hörstel und Scholl-Latour in Ehren.
Wo ist eine echte, ernstzunehmende, konzentrierte inter-nationale Front gegen den "Feind", gegen Lügen und Unwissenheit? Wer kennt denn schon den sehr gelungenen Spiel-Film "Syriana" aus dem Jahr 2005 (Infos dazu auf Wikipedia), der die US-Machenschaften rund ums Öl eindrucksvoll aufdeckt? Auf Deutschland bezogen: Reicht es, wenn ein Exot wie Georg Schramm im Kabarett Klartext nicht nur zum Thema Afghanistan spricht (siehe vergangenen Dienstag)?
Wo sind weitere kritische Stimmen?
Was macht die "hohe" Kunst und die Jugend?
Resignieren und verblöden?
Oder: Ist am Ende Alles nur halb so schlimm?
Finanzkrise hin, Afghanistan her?
Hauptsache "Paaaaarty"?
Noch eine letzte Prognose: Wenn sich daran nichts ändert, werden wir uns früher oder später noch wundern. Ob es dann zu spät ist?

Dienstag, 13. April 2010

Hilfe!

Kanzlerin Merkel hat wieder einmal Alles gegeben. Für Deutschland. Gegen Griechenland. Es war ein harter Kampf mit heißen Worthülsen-Gefechten. Am Anfang und vor ein paar Wochen stand noch das "Non" der eisernen deutschen Lady wie das Amen in der halbleeren Kirche (Promillewert des Pfarrers unbekannt).
Gestern wurde aber bekannt (siehe Spiegel Online), dass die deutschen Steuerzahler dann doch acht der dreißig Milliarden (also ca. 27%) an Finanzhilfe für unsere griechischen Freunde übernehmen müssen. Gut, jetzt könnte man meinen, dass das ein doch etwas großer Betrag ist bei einer EU-Mitgliederzahl von 27 und nicht etwa 3 oder 4 oder so. Doch wir Deutschen können´s uns ja leisten. Wir konnten uns ja auch die ein oder andere Landesbank und Hyporeal leisten. Was sind da schon weitere acht bescheidene Milliarden? Freunden in Not hilft man eben. Eben.
Nur: Es gibt aber weitere Härte- und Notfälle, nicht nur im Aus- sondern auch im Inland. Strukturschwache Regionen am Rande des Abgrunds. Ohne Milliarden Stütze so gut wie verloren. Ja, ich muss es sagen, da es mir eine Herzensangelegenheit ist: Frau Merkel, retten Sie Franken! Sehen Sie denn nicht das Elend? Als Mittelfranke weiß ich ja wohl, wovon ich rede. Gerade Nürnberg muss subventioniert und den Menschen vor Ort geholfen werden. Nach dem Weggang von Misimovic&Co. und dem Niedergang von Grundig, AEG und Quelle und einer gefühlten Arbeitslosenquote von über 20 Prozent- das ist das Doppelte Griechenlands- wäre es ja mal an der Zeit, Etwas zu unternehmen. Von der Ingolstädter Flachzange Seehofer ist ja eh Nichts zu erwarten, außer klaren Widersprüchen (siehe hier).
Franken hätte es ja wohl allemal verdient, wiederaufgebaut zu werden. Wer hat denn nicht nur das Schäuffele, sondern auch Frankreich, die Schweizer Währung und Lothar Matthäus erfunden??? Na Na! Wer hat denn 1990 die deutsche Nationalmannschaft fast im Alleingang zum Weltmeistertitel geführt (siehe hier)? Und wo wir gerade bei Italien sind: Wer hat denn damals den Römern am Limes den Arsch versohlt? Und was wäre aus uns geworden, wenn es nicht so gewesen wäre? Am End´gar ein kultiviertes Volk der Dichter und Denker? Also bitte. Das kann ja wohl Niemand so recht haben wollen.
Damit das aber auch so bleibt, fordere ich ein Milliardenpaket an Soforthilfe und eine Schäuffele-Flatrate für alle Franken. Das ist aber noch nicht Alles. Der FCN könnte auch mal ein paar gestandene Spieler wie Messi oder Xavi vertragen. Sofort. Die zweihundert Millionen machen das Nürnberger Würstlaskraut ja wohl auch nicht mehr fett. Denn es ist nicht auszumalen, was passieren könnte, wenn die letzte Bastion (zum achten Mal) fällt und der Glubb absteigt! Brennende Autos. Weinende Kinder. Aus Fenstern im Erdgeschoss springende Menschen. Hoffnungslose und hoffnungslos betrunkene Fans- gut, das ist zwar nach jedem Spiel so, gerade Auswärts, ändert aber nichts am Punkt: Wer Griechenland rettet, muss auch Franken retten, da führt kein Weg vorbei. Vielleicht auch noch den ganzen Osten, da könnte man ja mal bei einem Schäuffele drüber reden!
Wie? Der Doktor meint, ich müsste jetzt wieder meine Jacke anziehen? Also bitte...

Samstag, 27. März 2010

An der Nordseeküste

...sind die Fische im Wasser und selten an Land."
Das stellten "Klaus und Klaus" in einem ihrer Smash-Hits aus den 80ern fest (hier zum legendären Auftritt beim Dieter, beim Thomas, beim Heck). Ja, wir haben nicht vergessen. Wir Kinder der Vorwendezeit erinnern uns an diesen und an Titel wie "Da steht ein Pferd auf dem Flur" und "Klingelingeling Klingelingeling, hier kommt der Eiermann". Ach ja, die 80er...ok, das muss mit Nostalgiekitsch jetzt aber reichen.
Also schnell die Tränen getrocknet und zurück zum eigentlichen Thema, welches da wäre: Auch wenn die poetische Kraft eines Song-Textes wie "An der Nordseeküste" wohl über jeden Zweifel erhaben ist, bin ich kürzlich über einen TV-Bericht (3Sat, "Nano") gestoßen, der mich schlussfolgern lässt: der Text ist leider nicht vollständig. Richtig müsste es heißen: "An der Nordseeküste...sind die Fische und Bomben im Wasser und selten an Land".
Das Thema in dem Bericht ist, dass nach dem 2.Weltkrieg alleine in den Gewässern vor der niedersächsischen Küste schätzungsweise über eine Million (!!!) Tonnen "Kampfmittel" versenkt wurden. Das entspricht in etwa dem 25fachen Gewicht der Titanic oder dem doppelten Gewicht des "Bujr kalif", des größten Wolkenkratzers der Welt (Infos zum Skyscraper hier). Soviel zur Einordnung der Menge...
Nun zu der Frage: Was soll das heißen, Kampfmittel? Hier heißt es, dass am Meeresgrund "konventionelle" TNT-Bomben und -Granaten liegen, aber auch "unkonventionelle" Giftgasgranaten, die also mit dem Nervengift Tabun gefüllt sind, das über die Haut aufgenommen wird. Und halt, man muss es sagen, giftig ist...
Kein Wunder, dass das schleswig-holsteinische Innnenministerium da erst einmal entschieden hat, das zun tun, was Politker eben für gewöhnlich am besten tun, wenn sie nicht gerade heiße Luft in Mikros und Kameras hauchen: Nichts. Abwarten. Die Leute vergessen ja schnell. Und warum nicht einfach mal ein paar (Hundert) Tausend (Giftgas-)Granaten dort lassen, wo sie sind: in "Sicherheit", auf dem Meeresboden, z.B. vor Helgoland (siehe dazu einen Stern-Artikel).
Die Begründung stellt zugleich ein weiteres Mal die rasiermesserstumpfe Logik in den unergründlich verwinkelten Gedankengängen von Politikerh/birnen unter Beweis: Also, die Granaten seien im Allgemeinen ja nicht mehr gefährlich. Das Nervengift sei längst schon ausgewaschen. Das bestätigten "Fachleute"- wie der Hausmeister des Ministeriums?!
[Zu blöd, dass die Begründung dann nicht so weitergeht:]
Da könne man sie ja gleich unten lassen.
[Sondern:]
Eine Bergung durch Taucher wäre außerdem für diese zu gefährlich.
Das ist ungefär so sinnvoll, wie wenn es in einem Bürokomplex eine ernstzunehmende Bombendrohung gibt und dann vor Ort ein Polizeisprecher der Medienmeute berichtet, dass das Gebäude nicht geräumt werden muss, da ja keine akute Gefahr besteht, das Entschärfungs-Kommando aber vorsichtshalber nicht reingeschickt wird- könnte ja was passieren...
Und auch wenn der Hausmeister Recht haben und das Gift schon ausgewaschen sein sollte, möchte man schon die Frage aufwerfen, wohin es denn dann gewaschen wurde? Fische? Menschen- nicht nur Taucher, sondern am End´sogar Verbraucher? Nein? Hat sich bestimmt im Wasser einfach in Luft aufgelöst?
Nur: Warum wäre dann eine Bergung eigentlich zu gefährlich?
Ach, was soll´s [zurück zur Politiker-Logik]: Die Touristen sollten sich doch vielmehr darüber freuen, dass sie an der Küste nicht nur popelige Muscheln als Souvenirs vorfinden können, sondern auch fette fette Granaten...und auch die Fischer sollten viel dankbarer sein, dass ihr "grauer" Alltag auf hoher See dadurch aufgewertet wird, dass ihnen nicht nur (mit Tabun angereicherte) Schollen und Heringe ins Netz gehen, sondern hin und wieder ein richtig dicker "Fisch", der ja nicht unbedingt in die Luft gehen muss. Aber kann, wie schon passiert...
Abschließend sei noch mit einem Irrtum aufgeräumt: Natürlich lagern in der Nordsee nicht nur Kampfmittel aus dem 2.Weltkrieg. Auch Alt-Bestände der Bundeswehr, der Nationalen Volksarmee der DDR, der Sowjetarmee und der Nato wurden hier versenkt.
"Sauber und diskret"?

Samstag, 13. März 2010

München Aktuell

Wie unsere Gesellschaft funktioniert, ist ein Phänomen. Ein einzelner Mensch kann das wohl kaum begreifen. Ich zumindest bestimmt nicht. Viel zu komplex.
Was aber ein fast noch größeres Phänomen ist: dass unsere Gesellschaft irgendwie "funktioniert"...paradox genug.
Es ist aber schon klar, dass alles Grübeln beim besten Willen nicht weiterhilft. Es ist für den eigenen Seelenfrieden wohl wirklich besser, sich da nicht allzu reinzusteigern. Besser Abwehrmechanismen entwickeln: Ignoranz ist eine effektive Möglichkeit, das von sich fernzuhalten, was ist und passiert. National und international. In unserer Medienwelt ist es aber auch nicht ganz einfach, die unglaubliche Nachrichtenflut, und seien es nur die obligatorischen Info-Häppchen, komplett auszublenden. Und auch wenn das gelänge, so blieben dennoch die eigenen Augen und Ohren als Aufnahmeinstrumente.
Eine andere Möglichkeit damit umzugehen ist Ironie, die manchmal ins Sarkastische hinübergleitet. So geht es mir zumindest. Ich gestehe.
Mann kann auch schreiben, um sich etwas Klarheit zu verschaffen. Ich gestehe ein weiteres Mal. Wenn man nun versucht, Beides zu verbinden und Ironie ins Schreiben einfließen lässt, dann ist auch klar, dass man sich damit auf einen schmalen Grat begibt. Manche Zeitphänomene, Personen, Gruppen und Institutionen hätten zwar nicht nur Das "verdient", aber immerhin, auch wenn der Spagat nicht immer klappt. Es gibt Schlimmeres als Humor...
Manchmal helfen aber alle Abwehrmechanismen nicht, umso mehr, wenn der alltägliche Wahnsinn wieder und direkt vor der Haustür und nicht am anderen Ende der Welt zuschlägt:
So am vergangenen Samstag in München Hasenbergl geschehen- siehe hierzu ein Bericht auf "Süddeutsche.de".
Und nur zwei Tage später und ein paar Meter weiter in Milbertshofen: siehe Spiegel Online.
Nur ein kleiner Auszug der (Münchner) Realität. Ob vereinzelte Inititiativen wie die "Lichterkette" (zur Homepage), so gut sie auch gemeint sind, daran etwas Grundlegendes ändern können, wenn sich sonst Nichts ändert?
Wenn die Gesellschaft weiterhin so "funktioniert", wie sie das nun einmal tut und die Bevölkerung (ich selbst will mich da gar nicht ausklammern) es doch akzeptiert, dass z.B. Banken und Wirtschaftsunternehmen wohl "systemrelevant" sind, Menschen und Menschlichkeit aber eben nicht, auch wenn das immer wieder die gleichen Folgen hat, die sich doch (häufig) aus Zukunfts-Angst, Orientierungs- und Perspektivenlosigkeit ergeben? Und wer hat das eigentlich "demokratisch" legitimiert?
Vielleicht sollte ich mich da aber auch nicht allzu sehr reinsteigern...

Mittwoch, 3. März 2010

Angebote

Die Kirchen. Gerade in letzter Zeit hat sich ihr Image ja nicht gerade verbessert. Notgeile, pädophile Priester, betrunkene bischöfliche Autofahrer(innen), aktuell sogar Kloster-Razzien. Das ist ja, wie z.B. ordentlicher Alkoholkonsum beim Bund, so neu auch wieder nicht, die Razzien vielleicht mal ausgenommen.
Dass aber innerhalb weniger Wochen so viel ans öffentliche Tageslicht gerät, ist schon bemerkenswert. Vielleicht doch ein Wink des Schicksals oder gar von ganz Oben/ Unten? Zweifelsfrei kann man feststellen, dass die Kirchen ideologisch ihrer Zeit hinterherlaufen, und zwar nicht erst seit Gestern...daher wäre es vielleicht für die „Glaubens-Kreise“ mal an der Zeit, endlich ihre Dogmen zu überdenken, um im Dritten Jahrtausend anzukommen.
Ein Denk-Ansatz: Warum nicht mal die zehn Gebote inhaltich etwas aufpeppen, die alten Tafeln abnehmen und durch interaktive Touchscreens an den Kirchenwänden ersetzen?
Wie wär´s beispielsweise damit:

1.
"Ich fänd´s schön, wenn Du neben mir nur zwei bis drei weitere Götter hättest. Schöne Grüße übrigens an Mehmet und Mammon, die alten Kackbrazzen!"

2.
"Du solltest meinen Namen nicht allzu oft missbrauchen- wofür habe ich denn profane Schimpfwörter und Slang erfunden, Keule?!"

3.
"Am Feiertag bitte Doppelschichten wo möglich meiden."

4.
"Sofern Du deine Eltern kennst, dann sei doch bitte nett zu Ihnen- und einen Altersheimbesuch in Ehren, wer kann den schon verwehren?"

5.
"Töten? Bitte nur auf der Playstation. Ansonsten können wir doch in Ruhe über Alles skypen oder online beim gemeinsamen Egoshooten chatten."

6.
"Wenn Du Dich schon für die Ehe entschieden hast und Du kein Politiker, Manager oder (Ex-)Leistungssportler bist, dann sei doch bitte so nett und halte Dich doch an die Regeln. Außerdem könntest Du echt öfters mal den Müll runterbringen."

7.
"Lass Dich beim Stehlen bitte nicht erwischen!"

8.
"Bitte nicht mehr als zehn Mal am Tag lügen, Notlügen zur Verbesserung der eigenen Lebenssituation natürlich ausgenommen (ein Beispiel aus der jüngeren Vergangenheit)."

9.
"Du sollst als Großgrundbesitzer nicht begehren deines Nächsten Haus- Du hast doch schon genug."

10.
"Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, es sei denn, sie ist einfach ein scharfes Gerät (sind wir doch mal ehrlich) und/ oder der Alte checkt es eh nicht mehr (Jopi)."

Support:
Hast Du Fragen oder weißt Du einfach nicht weiter: maile mir 24/7 einfach unter Hotline 1 oder, falls besetzt, Hotline 2.

Alle Angebote Denkansätze und ohne Gewähr.
Ansonsten gilt wie immer: Benedetto, übernehmen Sie!

Montag, 15. Februar 2010

Skandal im Sperrbezirk!

Jetzt ist es raus- in den deutschen Kasernen wird gesoffen bis der Katheter kommt! Das ganze Land ist entsetzt?! Erst der Schweineleber-Skandal bei den Gebirgsjägern, jetzt DAS (Alkohol-Probleme in der Bundeswehr?)!
CSU-"Commander-in-Chief" Theo von und zu Guttenberg kann das natürlich nicht akzeptieren, geht es doch hier um sein Image und das seines "Unternehmens". Brutalstmögliche Aufklärung garantiert. Nicht auszuschließen, dass da der ein oder andere Kopf (oder Korken) rollen wird...
Nur: Seit wann ist es denn etwas Neues, dass die Jungs und Mädels beim Bund gerne mal das ein oder andere Fläschen Korn vor, während und nach Dientschluss auf der Stube vernichten? Wo wurde denn das "Katheter-Saufen" erfunden? In der Schweiz? Also Bitte. Und: War uns Das nicht Allen längst bekannt? Immerhin hat ja wohl Jeder von uns den ein oder anderen Bekannten oder zumindest Bekannten von Bekannten, der es eher später als früher nicht nehmen lässt, in geselliger Runde und mit glänzenden Augen nostalgische Anektoden von feuchtfröhlichen Abenden "beim Bund" zum Besten zu geben? Und prahlt Mann denn nicht gerne damit, schon einmal ROHES (metaphysisch betrachtet: weißes) FLEEEEEIIIISCH verputzt zu haben (hierzu der philosophische Standpunkt einer bundesdeutschen Kapelle) ?
Nein? Ok, dann eben nicht...
Fairerweise muss man jetzt aber sagen, dass der Große Karl-Theodor auch einmal seinen Wehrdienst abgeleistet hat. Und wo wird das wohl gewesen sein? Vielleicht beim Gebirgsjägerbataillon 233 in Mittenwald? Nein? Ja? Doch?
Ja, sicher, Früher war Alles besser. Auch beim Bund. Anfang der Neunziger waren dort nur brave Jungs und Klosterschüler, die es noch als Ehre empfanden, für Deutschland durch den Dreck zu robben und nach Feierabend Hagebutten-Tee zu trinken...es ist ja nicht so, dass das Komasaufen in jeder zivilisierten Armee traditionellerweise zum guten Ton gehört. Nein, das muss sich erst in letzter Zeit entwickelt haben (HartzIV und die SPD haben da vielleicht auch Schuld daran), so dass die Medien endlich wieder über einen Skandal berichten können. Und natürlich hätte sich unser MEGA-Minister ja auch bestimmt ganz ohne Medien-Druck lääääängst um diese unappetitliche Sache gekümmert. Ja, wenn er denn als redlicher Ex-Gebirgsjäger nur davon gewusst hätte (Karl-Theodor beim Aufnahme-Ritual???)!!!

Freitag, 12. Februar 2010

Refugien der Ruhe

Die Industriegesellschaft ist Vergangenheit. Wo gestern noch schweißige Leiber und klebrige Staublungen, da heute hippe Events und Sektempfänglichkeiten. Aus Ruhr wird Kultur.
Daneben dreht sich Alles, wie wir ja wissen, um Dienstleistung, Service und: Life Style. Bald werden wir beim Friseur nicht mehr nur noch unsre Haare schneiden und Köpfe massieren lassen, nicht nur Mélange schlürfen und in gechillter Clubatmosphäre House hören, sondern uns auch z.B. an einem Fünf-Gänge-Menue delektieren können, inklusive ausgiebiger Weinprobe, versteht sich. Vielleicht gibt´s das ja aber auch schon...egal.
Was viel wichtiger ist- auch in diesem Blog muss dem Service-Charakter nun und endlich unbedingt umgehend Rechnung getragen werden:
Wer kennt es nicht? Privat wie beruflich Termine über Termine, gott- und/ oder von Kunden/ Freunden(innen) vorgegebene "Deadlines". Dazu die üblichen Meetings und Briefings. Grade steht man noch in der Büro-Lounge, um einmal durchzuschnaufen und sich ne Latte zu machen, da materialisiert sich plötzlich der Vorgesetzte, um Einen einen Stapel Papier in die Hand oder einen mündlichen Auftrag aufs Auge zu drücken. "Machen se mal". Selbstverständlich Just in Time. Also am besten bis Gestern. Immer wieder hört man da im Kollegenkreis verständlicherweise "ich bin reif für die Insel". Doch nur die Wenigsten können sich eben Eine leisten, und das nicht einmal in Kanada- Jörg Pilawa mal ausgenommen. Aber auch der wohlverdiente Ballermann-/Kultur-Urlaub bleibt da nicht selten auf der Strecke. Doch warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute ist so Narr, um Berlusconi zu zitieren.
Im Folgenden, und da sowas wie Charts  und Tops (z.B. die Top 5-10 "steilsten Klippen", "fettesten Fette", "beliebtesten Politiker", "was auch immer") ja immer gut ankommen, seien deshalb einige Refugien genannt, die für Jedermann ohne große Reisekosten zugänglich sind- d.h. entweder vor Ort oder gar Zuhause- und die dafür sorgen, dass sich die Hektik für eine kurze oder lange Weile in Ruhe und Frieden verwandelt.

1.
Als Arzt hat man viele Patienten, Überstunden en masse. Was tun, bei all dem Gebrechen? Ganz einfach: Warum in einer freien Minute nicht einmal in den nächstbesten Kernspin (hier einsteigen)? Übrigens ist diese Methode auch für Nicht-Ärzte empfehlenswert. Nur eine Überweisung zum Radiologen und ab dafür! Zusätzlich zum beengend wohlig knappen Platz erwartet Einen im Luxus-Kanal gratis ein avantgardistisch-hypnotisches Klopfkonzert der Extra-Klasse, das Einen in kürzester Zeit alle (anderen) Sorgen vergessen lässt. Wer hier nicht Ruhe und Entspannung oder gar Inspiration für innovative Motetten- oder Jogurettenmusik findet, wo dann?

2.
Ein weiterer Klassiker: Die Wohlfühl-Grube. Auch in Ihrer Nähe. Hier lautet die Devise: Reinlegen und abschalten. Die neiderfüllten Blicke Ihrer Mitmenschen sind Ihnen todsicher.

3.
Auch in den eigenen vier Wänden gibt es Möglichkeiten, sich der häuslichen Hektik zu entziehen: bitte klicken. Also: rein mit dem Gekröse, Deckel zu. Und auf einmal ist Alles ganz cool. Und zu snacken gibt´s auch reichlich- wenn man Glück, einen Plan oder gar eine(n) fürsorgliche Frau/ Mann hat.

4.
Fortgeschrittene können jederzeit zum Hörer greifen und versuchen, ihrem DSL-Anbieter ein fingiertes Problem zu schildern. Der Weg ist das Ziel, denn dadurch kann man das ein oder andere Stündchen in der Warteschleife genießen- in aller Ruhe und bei feinster Fahrstuhlmusik (James Blunt). Aktive Erholung garantiert.

5.
Die gute alte Warteschlange. Leider außer Mode gekommen, könnte man hier doch den ganzen Alltagsstress hinter sich lassen und sich aufs Wesentliche konzentrieren. Am Besten zur Rush Hour in der Innenstadt (nicht Tengelmann) im günstigsten Super-Markt oder dem örtlichen Arbeitsamt (niemals vor 10 Uhr!!!) ausprobieren, sich einreihen und völlig frei fühlen!

6.
Wem alle vorangegangenen Tipps aus irgendwelchen Gründen nicht zusagen oder wem die ganze Alltagshektik sowieso schon längst auf den Zeiger geht, der sollte sich einfach mal eine kleine Auszeit nehmen (3-5 Jahre). Einfach mal ein wenig crazy sein, Steuern hinterziehen und es zur Abwechslung (Achtung, Trend!) mal dem Finanzamt melden oder als Abgeordneter während einer Rede im Bundestag nicht den Sonnen-, sondern Hitlergruß präsentieren. Wer Glück hat, der kann sich dann bei ausgiebiger Lektüre der Weltliteratur (Grisham&Co.) in puristischem Ambiente erholen und die gewonnene Freiheit genießen. Und das sogar auf Staatskosten!

Wer möchte, der kann mir gerne sein persönliches Lieblings-Refugium aus der Liste nennen. Oder ein Selbstgewähltes. So oder so wäre das auf jeden Fall ganz "prima" (Dr. Cox, "Scrubs").

Sonntag, 24. Januar 2010

Gute Besserung!

Deutschland bibbert. Temperaturen von bis zu Minus 10 Grad. Winter, und das Ende Januar! Kann, ja, muss das sein? Haben wir nicht erst den möderischen Schneesturn Daisy gerade noch so überlebt (in München sollten ja gleich mehrere Zentimeter Neuschnee herniedergehen), auch, weil wir uns auf Empfehlung der Regierung hin brav mit Wolldecken, Konserven und Batterien (die Wolldecken-, Konserven- und Batterien-Industrie dankt übrigens) eingedeckt haben? Und, was machen wir erst, wenn die Schweinegrippeviren noch einmal so richtig zuschlagen? Tee trinken? Blöd gucken? Am End´: erst krank und dann wieder gesund werden?
Fragen über Fragen. Angst ist da nur berechtigt, Sorgenfalten erlaubt und angebracht.
Aber: Alles wird gut. Wir sind vorbereitet. Von den 50 Millionen Impfdosen, die ja die Regierung der Pharmaindustrie (GlaxoSmithKline, Umsatz 2007: ca. 35 Mrd. Euro) für über 400 Millionen Euro abgenommen hat, wartet vielleicht noch die ein oder andere Ration um die Ecke beim Hausarzt im Kühlschrank. Wenn man sich beeilt. Denn 10% der Bevölkerung haben sich ja schon geimpft. Und man kann sich ja vorstellen, wie schnell weitere zwanzig, dreißig Millionen Dosen weg wie warme Semmel und in Ärme gehen, wenn Alarm gemacht wird. Natürlich auch von den bösen bösen Medien. Auch wenn gegenwärtig Haiti der Schweinegrippe kaum Platz und Sendezeit übrig lässt. Bei BILD-Schlagzeilen wie "Bier und Kekse retteten ihm das Leben" nur zu verständlich (Beweis)...Aber das kann sich ja ganz schnell ändern, weißte Bescheid.
Jetzt ist es aber auch halt so, dass sich die Medien hin und wieder nicht nur Geschichten aus den Fingern saugen, sondern diese sogar recherchieren und/ oder sich in ihren Berichten auf vermeintlich seriöse Quellen beziehen, wie zum Beispiel- und nicht nur im Falle der Schweinegrippe- auf die Guten von der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Laut Wikipedia ist deren Ziel ja „die Verwirklichung des bestmöglichen Gesundheitsniveaus bei allen Menschen...“ Hört sich doch gut an. Wenn also die WHO die Schweinegrippe zur Pandemie erklärt, was sie ja Mitte vergangenen Jahres getan hat, dann ist also Panik und Angst durchaus angebracht. Und dann ist es ja wohl nur recht und billig, wenn diese Angst multimedial kommuniziert und verstärkt wird. Also: Lieber dreißig Millionen Impfdosen zu viel als zu wenig im Kühlschrank, ganz klar.
Nun gibt es da halt aber auch noch Journalisten, die ihren Beruf etwas ernster nehmen und tatsächlich kritische Fragen stellen, wie z.B.: Warum hat die WHO eigentlich, wenn sie ja nur der Gesundheit und sonst Nichts und niemandem Anderen verpflichtet ist, zwei Kriterien ihrer alten Pandemie-Definition (die besagten, dass nicht nur die Anzahl an Erkrankungen, sondern auch der Krankheitsverlauf und die Anzahl an Toten wichtig sind bei der Beurteilung) abgeschafft, weshalb die Schweinegrippe auch erst höchstoffiziell zur Pandemie erklärt werden konnte?
Hm, wer könnte davon wohl profitieren? Etwa die Pharma-Industrie, die sich da über wachsende Umsätze und steigende Aktienkurse freut? Und was soll das überhaupt heißen? Die WHO nicht unabhängig? Also bitte.
Wer´s jetzt aber wirklich wissen will, der sollte sich einfach mal den interessanten Frontal21-Beitrag anschauen, der vergangenen Dienstag im ZDF ausgestrahlt wurde. Wegen Haiti eben nicht um 21, sondern nach 23 Uhr (hier geht´s zum Beitrag in der ZDF-Mediathek). Dort erfährt man dann auch, wie es sein kann, was ist: Dass Mitglieder der WHO-Expertengruppe eben auch nicht zuletzt von GSK&Co „gesponsert“ werden. Was angeblich keinen Einfluss auf die Bewertung und/ oder Bestimmung von z.B. Pandemie-Kriterien haben soll..."ah jetzt ja".
Auch ist es ja so, dass, wie am Freitag bekannt wurde, der Leiter des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), Peter Sawicki, seines Zeichens dafür bekannt, Medikamente hinsichtlich ihres Kosten-Nutzen-Verhältnisses tatsächlich kritisch und unabhängig zu untersuchen, gehen muss, weil er in seiner Steuererklärung vergessen hatte, Quittungen für Rasenmäherbezin (25,20 Euro) einzureichen (siehe Spiegel-Online). Nicht etwa, weil er der Pharma-Industie ein Dorn im Auge war..."eine Insel mit zwei Bergen".
Auch ist es andererseits nicht so, dass die FDP und in diesem Fall Gesundheitsminister Rösler, der diese Entscheidung selbstverständlich voll und ganz befürwortet („wer bescheißt, muss gehen“), erneut zeigt, auf welcher Seite sie gesellschaftlich steht- und das, nachdem ja erst kürzlich die Hotel-Steuer-Reform (Mehrwertsteuersenkung von 19 auf 7 Prozent) in aller Munde war und die „Liberalen“ auf allen Kanälen beteuerten, diese stünde in keinerlei Zusammenhang zu diversen Millionen-Spenden von Hoteliers wie z.B. Mövenpick. Nein, natürlich nicht (wer deshalb noch spenden will, hier bitte klicken ).
Was ich damit sagen will? Hab´ich vergessen...
halt, da mir fällt wieder zumindest Etwas ein: Die nächste Schweinegrippen-Welle kommt. Wie die Bahn. Man weiß nur nicht wann. Und: mir ist kalt. Ich glaube, da ist was im Anflug. Oder meine Heizung funktioniert nicht. Eine Impfung oder ein paar Pillen könnten wohl jedenfalls nicht schaden...

Sonntag, 17. Januar 2010

Fußball-Folgen

Das neue Jahrzehnt hat gerade mal gute zwei Wochen auf dem Buckel, da gibt es schon mehr Tragisches, Kurioses und Fröhliches zu berichten, als man eigentlich fassen kann. Auch aus dem schnelllebigen und multimedial überbeleuchteten Fußballkosmos, auf den ich mich an dieser Stelle beschränke.
Ein kleiner Auszug:
Tragisch.
Vor genau einer Woche beschießen Rebellen den Mannschaftsbus der Fußballnationalmannschaft aus Togo. Dieser fährt gegen Mittag durch ein Waldstück der umkämpften angolanischen Exklave Cabinda. Dann die MG-Salven. Es sterben drei Menschen- Busfahrer, Co-Trainer sowie Pressesprecher.
Warum ausgerechnet in einer so unsicheren Region Spiele im Rahmen eines großen Turniers ausgetragen werden müssen, bleibt das Geheimnis der Verantwortlichen (Verbände, Staaten, Warlords). Genauso wie die Tatsache, dass ein Entwicklungs-Land, in dem die Hälfte der Bevölkerung in echter Armut lebt, vier hochmoderne Fußball-Arenen aus dem Boden stampft, und das scheinbar, um das rhetorische Stilmittel der „gähnenden Leere“ auf hochmodernen Rängen (siehe das Spiel Malewi gegen Algerien) ganz konkret mit Leben zu erfüllen. Oder um es mit den Worten des Kaisers Franz auf den Punkt zu bringen: „Die brauchen in dem Land alles andere, bloß keine Stadien.“
Kurios.
Gestern informierte z.B. Spiegel Online (zum Artikel) über den finalen Stand des Rechts-Streits Karl-Heinz Rummenigge/FC Bayern AG gegen Anette Pfeiffer-Klärle, laut eigener Aussage auf Ihrer Homepage hauptberuflich als Mama und nebenberuflich als Gedichte-Schreiberin tätig. Das Ergebnis: 1000 Euro Schadenersatz für die Mama für das Verletzen des Urheberrechts durch Kalle, verbrochen auf der Jahreshauptversammlung des FCB Ende November vergangenen Jahres. Kein „Gang bis nach Karlsruhe“. Rückblick: Zu Beckenbauers Abschied aus dem Präsidenten-Amt lässt es sich der Vorstandsvorsitzende Rummenigge nicht nehmen, vor der versammelten Entourage vermeintlich salbungsvolle, auf jeden Fall inhaltsleere Worte in das Mikro zu kotzen. Und das gar gleich in Versform (Kalle live am Mic). Über das Niveau des Gedichts wurde ja bereits ausführlich berichtet. Das mediale Echo reichte dabei von „mein 8jähriger Sohn hätte es besser hinbekommen“ (Eckbert Fritzen, Müllmann) bis hin zu niederschmetternden Urteilen, die sich wohl unter der Rubrik „Verse, für die man sich schämen muss“ (Hellmuth Karasek, Literaturkritiker/ Klugscheißer) zusammenfassen lassen.
Wer hätte aber gedacht, dass sich Rummenigge diese Verse nicht selbst ausgedacht, sondern- wahrscheinlich busy und unter Zeitdruck wie immer- kurz vor der Jahresversammlung noch auf die Schnelle googelte ("Ich danke Dir")- a là wir haben ja keine Zeit, (nachzudenken)- und auf Pfeiffer-Klärles Seite fatalerweise fündig wurde, ohne aber die rechtliche Seite zu berücksichtigen? Das wurde ja Anfang dieser Woche bekannt. Sabberlodd.
Fazit: Ich Danke Dir, Kalle. Und ich Danke Dir, Frau Pfeiffer-Klärle („ja, ich hatte meine 5 Sekunden des Ruhms“) für den Witz.
Schwach.
Eine weitere mehr oder weniger bedeutsame Randnotiz aus dem Fußball-Profigeschäft: Gestern wurde vom Hannoveraner Stadion-Dach das überdimensionale Enke-Trikot entfernt, das dort bis dato nicht einmal zwei Monate angebracht war. Begründung durch Manager Schmadtke: „Die Last war für die Spieler einfach zu groß“. Dass die Mannschaft seit dem Tod des Nationaltorwarts kaum einen Punkt geholt und kein Spiel mehr gewonnen hat, das ist Fakt. Und dass für den ganzen Verein die Rückkehr zum Alltag nicht einfach werden würde, klar.
Dass aber nun das Trikot nun als Grund für die schlechten Ergebnissse herhalten muss, wirkt schon etwas seltsam. Sollte es doch eigentlich als Motivation („Für Enke gewinnen“) und nicht als Last dienen, oder? Hannover: O Weh O Weh...
Fröhlich.
Udo Lattek ist 75. Gestern war es soweit, heute feierte der Trainer-Dino nachträglich im Kreise von Freunden und Weggefährten im Rahmen einer „Doppelpass“-Spezialausgabe (DSF).
Wer mit drei unterschiedlichen Vereinen (Bayern, Gladbach, Barcelona) neben etlichen nationalen alle drei internationalen Club-Titel gewonnen hat, das neben Trappatoni als einziger Trainer; wer Schicksals-Schläge wie den Tod seines 15jährigen Sohns im Jahre 1981 durch die „Flucht“ nach Spanien- inklusive Erlernen der Sprache und Gewinn des Pokals der Pokalsieger- kompensiert; wem die Fußball-Diva „Maradonna“ aus dem Amt mobbt (1983) , weil im Training doch tatsächlich immer wieder Laufen und Medizinbälle an der Tagesordnung standen; wer im „Camp Nou“, dem Fußball-Tempel in Barcelona, bis heute trotzdem einen eigenen Museums-Bereich sein Eigen nennt; wer konsequent zu seiner Meinung steht, auch wenn er sich dadurch nicht immer Freunde macht (siehe die "Feindschaft" zu Rehagel/ Töpperwien- hierzu ein aktuelles Zitat: „Wer ist Töpperwien? Hat der auch schon mal eine Mannschaft trainiert?...früher ist der mir für ein Interview in sämtliche Löcher gekrochen...“); und wer sich nicht unter Wert verkauft (siehe BVB-Engagement Ende der Neunziger Jahre: angeblich 2 Millionen für 5 Spiele); ja, Dem kann man schon mal Alles Gute zum Geburtstag wünschen.
Endlich.
Um das schließlich auch noch mal explizit festzustellen: jawollo, die Winterpause ist vorbei. In den deutschen Stadien wird wieder gekickt.

Montag, 4. Januar 2010

Sky is da Limit?

Höher. Weiter. Schneller.
Höher. Weiter. Schneller.
Immer Höher. Immer Weiter. Immer Schneller.
So soll es sein? Nein. So muss es sein.
Big Brother machte es vor. Einst. Denn der Sears Tower ist Vergangenheit.
527 Meter Höhe sind einfach zu wenig, nicht erst seit Gestern.
Aber heute war nun einmal die offizielle Einweihung des „Burj Khalifa“, zu deutsch: „Turm des Kailfen“.
Wer sind schon die USA, wenn es so viel höher und so viel schneller geht?
Um genau zu sein: 828 Meter Meter in fünf lumpigen Jahren. Da können die Amis nur staunen und neidisch in Richtung Dubai blicken. Wenn sie denn wüssten, wo oder was das überhaupt ist. Um aber nicht nur ihnen auf die Spünge zu helfen: Das ist da, wo man vom Weltall und von einem günstigen Winkel aus betrachtet die komplette Welt und Palmen chillig sehen kann (eine kleine Übersicht).
Hat ja nur ca. 10 000 000 000 Dollar gekostet. Ein Schnäppchen, wenn man den "Leit"währungskurs bzw. die Finanzkrise seit geraumer Zeit bedenkt/ berücksichtigt. Und wenn Bauarbeiter und Ingeniere vor noch nicht allzu langer Zeit im Auftrag des amerikanischen „Bigger is better“ vier Jahre für einen halben Kilometer Höhe in Chicago brauchten, dann legen die saudi-arabischen Scheichs jetzt die Messlatte doch etwas höher: innerhalb von fünf Jahren und mit knapp 2500 Arbeitern Vierundzwanzigsieben (für alle Laien: das nennt sich Dreischichtbetrieb) geht schon was. Auch wenn es den Einen oder Anderen in der zugigen Höhenluft in der Wüste wohl schon erwischt haben wird (Keuchhusten und/ oder abgestürzt). Und auch wenn die schwitzende Belegschaft (schätzungsweise die am Bau und nicht die in den klimatisierten Büros) hin und wieder gestreikt hat. Die genauen Zahlen sind hierbei natürlich unbekannt. Es wird aber gemunkelt, dass sich der Mob stellenweise nicht mit vier Dollar zufrieden gegeben haben soll. Am Tag, versteht sich, nicht in der Stunde...wo wären wir denn, wenn nicht in Dubai?!
Oder in der DDR. Ein weitere Ironie der globalisierten Welt: Auch der Arbeiter- und Bauernstaat verwirklicht sich hier wieder und nachträglich. Endlich. Von dem im Emirat reichlich verbauten Material stammen nämlich einige Tausend Stahl (Recycling) aus dem ehemaligen Berliner „Palast der Rublik“.
Fazit? „Vorwärts immer.“ (Honecker). „Immer weiter“ (Olli Kahn). Und „Proletarier aller Länder vereinigt Euch“ (Marx/ Engels).
Ein Geist geht um.
Auch im Neuen Jahr.